DISPYRIA - The Story Of Marion Dust

Bandinfo: DISPYRIA

Genre: Heavy Metal
Label: El Puerto Records
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Lineup | Trackliste
„DISPYRIA – The Story Of Marion Dust“ ist das mittlerweile dritte Konzeptalbum über den Protagonisten Josh Devon und seinem Kampf gegen seine Dämonen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei das Mädchen Marion Dust, das im Mittelpunkt des neuen Albums steht. Es handelt vom fatalen Schicksal des Mädchens, das sich – mit übernatürlichen Kräften konfrontiert – entscheiden muss, welchen Pfad sie zukünftig geht, um diese Kräfte für Gut oder Böse zu nutzen.
Mastermind der Truppe ist Gitarrist Jürgen Walzer (von daher auch genauer "JÜRGEN WALZER'S DISPYRIA" analog AVANTASIA von Meister Sammett), der hier nicht unerheblichen Aufwand betrieben hat. Insbesondere bei den Lead Vocals gibt es etliche Prominenz zu bewundern: Auf fünf Stücken ist SAVATAGE-Röhre ZAK STEVENS zu hören, CARSTEN "LIZARD" SCHULZ auf zwei Titeln und auch PRIMAL FEARS RALF SCHEEPERS gibt auf "The Resistance" seine Gesangskünste zum Besten.
Die Scheibe ist vielfach sehr theatralisch aufgebaut und klingt teilweise schon fast wie ein Musical mit härterer Grundausrichtung. Es gibt Piano- und Orchesterpassagen, opulente Chöre aber natürlich auch treibende Powermetal-Parts.
Die acht Songs bewegen sich jeweils zwischen fünf und acht Minuten Spieldauer und sind fett produziert. Teilweise gibt es auch eine schöne Schweine-Hammond-Orgel zu hören.
Bei den bisherigen zwei Promo-Videos werden ebenfalls keine Gefangenen gemacht, wie man auf nachfolgendem "The Curse" bewundern kann (hier mit CARSTEN SCHULZ am Mikro).
Einen Drummer scheint es nicht zu geben, der fällt dann wohl unter "Programming", was ich dann persönlich doch etwas schade finde, denn ein menschlicher Drummer ist IMMER besser als einer aus dem Computer. Wenn schon so ein Aufwand betrieben wird, hätte man sich durchaus noch einen "richtigen" Drummer gönnen können. Aber das nur nebenbei.
Über die Story selbst kann ich im Detail nicht allzu viel sagen, da mir die Lyrics nicht vorliegen. Auch hier scheint man sehr detailversessen gewesen zu sein. Es gibt auch einige Hörspieleffekte, welche zu einem intensiven Klangerlebnis beitragen.
Die Stücke selbst wirken wie aus einem Guss, weisen aber ausreichend Abwechslung auf. So kommt der Fan orchestraler BRIAN-MAY-Breitwandgitarren ("A Girl Called Marion") ebenso auf seine Kosten wie der Freund speedlastiger Stücke ("Pandora's Box"). Manche Tracks schrammen zwar etwas knapp an der Kitschgrenze vorbei ("Eternal Eye" könnte auch vom TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA stammen), aber es handelt sich dennoch um hochwertige Kost.
Fans der letzten SAVATAGE-Werke mit ZAK STEVENS sowie auch AVANTASIA-Getreue werden "The Story Of Marion Dust" durchaus Positives abgewinnen können. Die Scheibe lädt ein, sich länger mit ihr zu beschäftigen, denn es gibt immer neue Details zu entdecken. Sicherlich keine Platte zum Nebenbeihören. Was mir etwas fehlt, ist ein Übersong, dafür bewegt sich aber alles auf sehr hohem Niveau. Das gelungene Artwork ist ebenfalls ein Pluspunkt.
Die oben angesprochenen Zielgruppen sollten ihr Geld mit der neuen DISPYRIA-Scheibe gut angelegt haben.