SANGUISUGABOGG - Homicidal Ecstasy

Bandinfo: SANGUISUGABOGG

Genre: Death Metal
Label: Century Media Records
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Lineup | Trackliste
Es scheint, als stünde der Death-Metal-Jahresanfang ganz im Zeichen der proletesken Todeshuldigung. OBITUARY konnten im sturmbringer'schen Rudelbums mit "Dying Of Everything" zwar nicht durchgehend glänzen, doch auch dadurch wird's im amerikanischen Steinzeit-Museum für prähistorischen Death Metal nicht zur Konkursanmeldung kommen. Das Geschäft boomt dennoch und den nächsten Anlauf wagen dieser Tage die unaussprechlichen SANGUISUGABOGG, die im Jahr zwei des Pandemiegeschehens mit "Tortured Whole", einem Freudenfest der primitiven Unterhaltung, debütiert haben und auf "Homicidal Ecstasy" nun ganze zwölf Fäkaltonspuren nachlegen. Ob man sich diesem ungustiösen Unwesen wohl auch ohne Mundschutz nähern kann?
Viel geändert hat sich seit besagtem Debüt nicht: Der Sound, für den dieses Mal niemand geringeres als Kurt Ballou engagiert wurde, ist noch etwas wuchtiger (insbesondere Gitarre und Bass schieben heftig an). Auf Interludes hat man verzichtet. Die Spielzeit wurde erhöht, was "Homicidal Ecstasy" allerdings nicht schadet, weil man häufiger im Tempo variiert. Und, last but not least, die Hitdichte ist mindestens genauso hoch, wenn nicht sogar um ein My höher. Eigentlich vollbringen SANGUISUGABOGG gar keine Wunder, aber es hat mich trotzdem erneut überrascht, wie gut die Jungs aus Ohio ihr Handwerk beherrschen. Fette Grooves ("Testicular Rot" und "Necrosexual Deviant" z.B.) treffen auf Abgeh-Blastbeats ("A Lesson In Savagery", "Mortal Admonishment", etc.) und formen einen dicken Klumpen allerfeinsten Neanderstahls. Mit brachialen Abrissbirnen à la "Skin Cushion", "Pissed" oder auch "Narcissistic Incisions", die allesamt ein bisschen so klingen, als wären CANNIBAL CORPSE in ihren Anfangstagen noch primitiver bei der Massentötung vorgegangen, bekommt der Begriff Smash Hit eine völlig neue Bedeutung.
Einige Durchgänge später ist also klar: Ja, man kann sich SANGUISUGABOGG auch ohne Mund-Nasen-Bedeckung nähern; wahlweise – aber nur, wenn's wirklich nicht anders geht – könnte man allerdings auch die Steilvorlage aus "Face Ripped Off" nutzen und sich aus der akribisch entfernten Haut eine neue Gesichtsbedeckung basteln und dann viel Freude mit SANGUISUGABOGG haben. Egal wie man's macht, "Homicidal Ecstasy" ist ein Spaß für Groß und Klein, der auf kommenden Familienfeiern für ausgelassene Stimmung und fliegende Tanzbeine sorgen wird – garantiert!