BEYOND THE BLACK - Beyond The Black

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VÖ: 13.01.2023
Bandinfo: BEYOND THE BLACK
Genre: Gothic Metal
Label: Nuclear Blast GmbH
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Lineup  |  Trackliste

BEYOND THE BLACK, und das habe ich in meinen vergangenen Reviews zu der Band schon ausführlich adressiert, sind in der Vergangenheit durchaus durch Kontroversen aufgefallen. Stichwort: Casting Band etc. pp. Mittlerweile lässt sich jedoch ohne Zweifel festhalten, dass sich ein festes Lineup nach dem damaligen Aufschrei gefunden hat und in dieser Konstellation das dritte Album infolge veröffentlicht, das diesmal ganz simpel als Selftitled erscheint. Um die ganzen Kritiker (von wegen die Band wird nur für Sängerin Jennifer Haben inszeniert) dann noch verstummen zu lassen, zieren auch ALLE Bandmitglieder das durchaus stimmige Artwork. Diese Platte ist gleichermaßen die erste, die unter dem Banner von Nuclear Blast erscheint und offenbart uns 10 nagelneue Tracks.

"Is There Anybody Out There" ist ein stimmiger und moderner Symphonic Power Metal Song, der in den Strophen gut Dampf macht und uns in einen epischen mehrstimmigen Chorus transportiert. Ich möchte direkt die Produktion positiv hervorheben, weil der Sound schön erdig klingt und nicht so klinisch abgemischt, wie man es eventuell erwarten würde. Alle Instrumente nehmen genug Raum ein und ergeben eine tolle Symbiose mit Jennifers Stimme. "Reincarnation" dreht den Härtefaktor etwas auf und begibt sich zugleich in folkloristische Gefilde. Allgemein scheint die Band sich mit dem Werk wieder mehr auf ihre Anfänge zu besinnen, wo wir einer Mischung aus Symphonic, Folk und Modern Metal begegnen. Mir gefällt der akustische Anstrich in den Strophen, der in eine wuchtige Hook mündet, die wiederum mit Shouts seitens Chris ausgeschmückt wird. Stabiler Song! Mein persönliches Highlight ist "Free Me", das nicht nur ein Thema behandelt, das uns leider alle irgendwann Mal im Leben betroffen hat bzw. betreffen wird (eine toxische Beziehung, die einfach nicht ihr Ende finden will), sondern musikalisch wirklich auch wunderschön umgesetzt wurde. Der dramaturgische Aufbau von den Strophen bis hin zur Hook ist wirklich grandios inszeniert und hinterlässt zumindest bei mir ein gewisses Maß an Gänsehaut. "Winter Is Coming" greift wieder auf die symphonischen Elemente zurück und geht gut nach vorn, während "Into The Light" eine schöne Mischung aus Folk- und Power Metal markiert. 

Ich kann nur sagen, dass die Truppe hier möglicherweise ihr bisher interessantestes und vielfältigstes Werk auf den Markt geworfen hat, das ich nicht hab kommen sehen. Es strahlt weitaus mehr Charme aus als die letzten beiden Werke und findet eine gute Mischung der ersten zwei Alben. Für mich wirkt es so, als könne sich die Band mehr denn je mit dem Songmaterial identifizieren und das merkt man dem Album an allen Ecken und Enden an. Man kann sicherlich hier und da nochmal in die Schublade rund um die Kontroversen greifen, doch wenn man ganz objektiv die Musik sprechen lässt, so haben BEYOND THE  BLACK einiges richtig gemacht mit ihrem Selftitled Werk. In der zweiten Hälfte fehlt vielleicht an manchen Stellen etwas die Spannung, die in der ersten durchgehend sehr hoch war, doch das ist Meckern auf hohem Niveau. Ich fühle mich mit jedem Durchgang tatsächlich sehr gut unterhalten und das ist es, was zählt. 

 



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Sonata (06.02.2023)

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