HARAKIRI FOR THE SKY - Harakiri For The Sky MMXXII

Bandinfo: HARAKIRI FOR THE SKY

Genre: Post-Metal
Label: AOP Records
Hören & Kaufen: Amazon
Lineup | Trackliste | Credits
Ich bin ja eigentlich kein Freund von Re-Releases. Ob echte Neueinspielungen oder das gern zum Geldverdienen herangezogene Remastering, oftmals stellt sich einfach die Frage nach dem Sinn solcher Wiederveröffentlichen (mal abgesehen vom Erschließen jüngerer Käufergruppen, wenn das Original mittlerweile vergriffen ist).
Dementsprechend skeptisch war ich, in Bezug auf die Nachricht, dass die Post-Black-Metaller HARAKIRI FOR THE SKY Ende letzten Jahres ihre ersten beiden Scheiben neu aufgenommen haben und nun zum zweiten Mal unter die Leute bringen möchten.
Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Das selbstbetitelte Debüt (und gleiches gilt ohne Wenn und Aber auch für den Zweitling "Aokigahara", 2014) aus dem Jahr 2012 tönt anno 2022 wild und energetisch aus den Boxen, dass es eine wahre Freude ist. Bereits das Original war ein 5,0 Punkte-Album, das die Ausnahmestellung von HARAKIRI FOR THE SKY mit nur fünf Songs manifestieren konnte.
Und hört man sich die letztes Jahr aufgenommene Version von "Harakiri For The Sky" wird einem schnell bewusst, dass die "Neue" dem Original tatsächlich in allen Belangen überlegen ist. Soundtechnisch im Hier und Jetzt angekommen, strotzt die Platte nur so vor Kraft. Der Klang ist druckvoll und doch differenziert. Und entgegen dem Debüt treten hier auf einmal klangliche Details zutage, die man 2012 lediglich erahnen konnte.
Dazu kommt, dass J. J.s Gesang in den letzten zehn Jahren deutlich gereift ist, der Musik heute eine enorm tiefgehende Komponente hinzufügt und so das Gesamtklangbild um ein Vielfaches verdichtet.
Fazit:
Im Gegensatz zu vielen anderen Re-Releases bietet Die Wiederveröffentlichung des HARAKIRI FOR THE SKY Debüts tatsächlich einen immensen Mehrwert. Besitzer des Erstwerkes dürfen bedenkenlos zugreifen und sich an der Frischzellkur von "Harakiri For The Sky" erfreuen. Und am besten, ihr tütet "Aokigahara" gleich mit ein, denn alle Lorbeeren, die ich dem Debüt gerade zugesprochen habe, treffen uneingeschränkt auch auf den Zweitling der Österreicher zu.
Autor: Ernst Lustig (13.02.2023)