ROBIN MCAULEY - Alive

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VÖ: 17.02.2023
Bandinfo: ROBIN MCAULEY
Genre: Rock
Label: Frontiers Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

ROBIN MCAULEY ist in den letzten Jahren fleißig gewesen ohne Ende. MICHAEL SCHENKER FEST, zwei BLACK SWAN- Scheiben und nun auch schon seit zweites Solo-Album innerhalb kürzester Zeit. Ob hierunter die Qualität  aufgrund von zu viel Quantität leidet, wollen wir im Folgenden untersuchen.

Wie bei einem Frontiers-Records-Produkt üblich, hat wieder Vielschreiber Alessandro Del Vecchio seine Hände im Spiel, sowohl als Produzent, Basser, Keyboarder und wohl im Wesentlichen auch als Songwriter. Mittlerweile muss man die Produkte auf seinem Hauslabel, bei denen er NICHT vertreten ist, mit der Lupe suchen. Oftmals sind die unzähligen Projekte auch nicht mehr voneinander zu trennen und wirken vielfach austauschbar. Hier hat man mit dem erst kürzlich stolze siebzig gewordenen ROBIN MCAULEY zumindest einen genialen Sänger als Trumpf im Ärmel, der einen Song durchaus auf ein anderes Level heben kann. Voraussetzung ist aber dennoch, dass die Songs von grundsätzlich ansprechender Qualität sind. Hier habe ich leider auf "Alive" so meine Probleme, denn es scheint sich um Stücke zu handeln, die man offenbar aus einer Schublade gezogen und dem guten Robin zum Singen vorgesetzt hat. Mir liegen zwar die endgültigen Credits nicht vor, jedoch erscheint der persönliche Input des Sangesmeisters diesmal nicht gerade groß gewesen zu sein, hört sich doch Vieles wie aus dem Del Vecchio-Versatzstück-Baukasten an.

Mit dem Titelsong geht es noch recht vielversprechend los, eine ansprechende Hymne, die Lust auf mehr macht. "Dead As A Bone" kann man mit seinem DOKKEN-Gedächtnis-Riff auch noch gelten lassen, doch bereits beim nächsten Song "Bless Me Father" offenbart sich das generelle Problem des Albums: Es sind zu viele gleichartige Midtempo-Tracks vorhanden, welche sich zudem kaum voneinander unterscheiden. Bei "When The Time Has Come" und "Stronger Than Before" werden die Stücke sogar von einem fast identischen Gitarrenlick eingeleitet. Auch das A und O eines Melodicrocksongs, der Chorus, lässt bei den meisten Stücken zu wünschen übrig. Es reißt einen da nicht wirklich etwas mit oder bleibt großartig haften. Neben den oben genannten Stücken ist einzig noch die Quoten-Ballade "Can't Go On" zu nennen, welche eine willkommene Abwechslung zu den eher so dahinplätschernden übrigen Stücken darstellt. 

Weitere Highlights finde ich hier dann leider keine mehr, so dass "Alive" leider eine ziemliche Enttäuschung geworden ist. Aufgrund der tollen stimmlichen Form von ROBIN MCAULEY und der doch sehr guten Produktion gibt es mit Ach und Krach noch drei Punkte. "Alive" ist ein Album geworden, dass sich sehr schnell abnutzt, nur ein paar spärliche Höhepunkte bietet und welches man leider unter die Frontiers-Fließbandprodukte einreihen muss. Weniger wäre dann doch manchmal mehr. Die Stimme hätte jedenfalls bessere Songs verdient.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: Martin Weckwerth (17.02.2023)

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