STEEL PANTHER - On The Prowl

Nachdem Spiegelträger und Nebenbei-Bassist Lexxi Foxx im Sommer 2021 die Band verließ, um fortan hauptberuflich Möpse und Pudel zu verschönern, veröffentlichen STEEL PANTHER dieser Tage ihr sechstes Album. Den Viersaiter schnallte sich ein gewisser "Spyder" um, der anscheinend sowas wie frischen Wind ins Bandgeschehen bringt. Bedingt durch das thematisch sehr eng geschnürte Korsett gibt es zwar wenig Neues im Gehege des Stahlpanthers, doch die Band versteht es, das Maximum aus ihrem Konzept herauszuholen – was nicht zuletzt daran liegt, dass wir es hier immer noch mit begnadeten Songwritern und auch technisch ausgesprochen versierten Herren zu tun haben.

Wie auch in der Vergangenheit, wird der Hörer von Beginn an mit Körperflüssigkeiten überschüttet, mit Wortwitzen penetriert und mit geradezu unverschämt eingängigen Hooks gegangbanged. Das Konzept geht auf, die aktuelle Single "Friends With Benefits" verfolgt einen über Stunden. Begnadetes Songwriting eben. Nicht genug, dass STEEL PANTHER mit beiden Beinen tief in den 1980er Jahren verwurzelt ist, gibt es jetzt auch noch eine akustische Liebeserklärung ans Jahr 1987. Und wie es sich für eine anständige Gam Rock Band gehört, darf natürlich auch die obligatorische Ballade nicht fehlen. Auf "On The Prowl" gibt es mit "On Your Instagram" und "Ain't Dead Yet" (Ein Statement? Eine Drohung? Man weiß es nicht!, Anm. d. Autors) gleich deren zwei. Man ahnt es bereits: Neu ist hier gar nichts, die schlüpfrige Lyrik ist seit vielen Jahren Programm und die Songs hat man in der einen oder anderen Form schon oft gehört. Möglicherweise sogar von der Band selbst.

Und dennoch: "On The Prowl" macht endlich wieder Spaß! Viel mehr als die letzten beiden Alben allemal. Und so bleibt die Hoffnung, dass STEEL PANTHER in Zukunft nicht nur die gewohnt tolle Partyband auf Festivals bleibt, sondern auch weiterhin für den einen oder anderen Schmunzler auf Konserve sorgen. Denn die Schmähs mögen allmählich schon ziemlich (sorry!) ausgelutscht sein, doch zu lachen gibt es in diesen seltsamen Zeiten ohnehin viel zu wenig.