VOMITORY - All Heads Are Gonna Roll

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VÖ: 26.05.2023
Bandinfo: VOMITORY
Genre: Death Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Zwölf Jahre und ziemlich genau ein Monat liegen beim Veröffentlichungszeitpunkt von "All Heads Are Gonna Roll" zwischen diesem und "Opus Mortis VII" (2011). In dieser langer Zeit waren VOMITORY nicht ausschließlich inaktiv, sondern haben sich vier Jahre nach der Auflösung im Jahre 2013 kurzzeitig für Konzerte wiederformiert, ehe dann 2018 die vollständige Rückkehr verkündet wurde. Wirklich abwesend war ein Großteil der Band zwar nicht, aber das eher belanglose Alternativprodukt CUT UP konnte nicht ansatzweise mit dem mithalten, was zuvor beispielsweise "Terrorize Brutalize Sodomize" und "Carnage Euphoria" auf die Schlachtbank zauberten. Bleibt nun noch die Frage, ob diese Schwächen auch auf VOMITORY abgefärbt haben, oder ob das skandinavische Urgestein bei alten Stärken ansetzt.

Diese war für mich relativ frühzeitig beantwortet, weswegen ich auch in dieser Rezension nicht lange außenrum argumentieren möchte: Nein, sie können ihren hohen Standard leider nicht halten. Genauso zahnlos und beliebig, wie das Artwork bereits anmutet, klingt auch das musikalische Endergebnis. Das liegt zum einen an der Band selbst, zum anderen aber auch am Mix des Briten Lawrence Mackrory, der zuletzt schon bei BLOODBATHs richtig gutem "Survival Of The Sickest" die Schwachstelle war. Zwar fällt ebendiese Abmischung immer noch etwas knackiger als noch zuletzt auf GRAVEWORMs "Killing Innocence" aus, der Brutalität, also dem eigentlichen Markenzeichen VOMITORYs, kann diese aber nicht gerecht werden. So wartet man gerade bei Titeln wie "Ode To The Meatsaw" oder "Piece By Stinking Piece" vergeblich auf die klanglich hochwertige Splatterorgie und findet sich gedanklich eher in einem seichten Vergnügungspark mit Horror-Theme und "Ab 12 Jahre"-Stempel wieder. Das ist umso ärgerlicher, weil er vor drei Jahren schon für LIKs "Misanthropic Breed" an den Reglern saß und dieses wiederum dem charakteristischen Schwedensound wesentlich näher stand. Vielleicht liegt das Problem also bei den Bands selbst, die das durchwinken?

Sei's drum, denn auch unabhängig davon kann ich die Lobeshymnen, die "All Heads Are Gonna Roll" mancherorts einfährt, nicht wirklich nachempfinden. Aufhorchen muss ich an genau einer Stelle: "Raped, Strangled, Sodomized, Dead", dessen deutlicher Crust- und Hardcore-Punk-Einfluss für Frische im muffigen Einerlei sorgt. Ansonsten ist VOMITORYs neuntes Werk nämlich eine bestenfalls knapp über dem Durchschnitt dargebotene Geschichte, die weder unter- noch überwältigt. Manchmal bleibt mal ein nettes Riff hängen (in "The Deepest Tomb" oder "Ode To The Meat Saw"), aber das Gegenteil von gut gemacht ist eben gut gemeint, was dann schlussendlich auch der Abschlusstrack "Beg For Death" manifestiert, in dem man sich mit mäßigem Erfolg an einem etwas musikalischeren Ausstieg versucht. Letztlich muss ich gestehen, dass ich nicht wirklich begeistert war, als "All Heads Are Gonna Roll" angekündigt wurde, weil schon "Opus Mortis VII" nach anfänglicher Euphorie relativ schnell abgeflacht ist - und daran ändert sich auch mit diesem Werk sehr wenig. Mir fiele spontan wirklich kein einziger Grund ein, warum ich mich nicht stattdessen einfach von den oben bereits lobend erwähnten "Terrorize Brutalize Sodomize" und "Carnage Euphoria" verprügeln lassen sollte - Köpfe rollen heuer nämlich keine.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: Pascal Staub (05.06.2023)

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