Ministry - The Last Sucker

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VÖ: 21.09.2007
Bandinfo: MINISTRY
Genre: Industrial Metal
Label: 13th Planet Music
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Lineup  |  Trackliste

Uncle Al geht also nun in Pension. Mag ja sein, dass es den Wahltexaner ungemein reizt, gleichzeitig mit seinem „Lieblingsfeind“ George W. Bush die Bühne zu verlassen, nur, wird der Verlust des President of the USA wohl ein weit weniger schmerzlicher sein, als jener von Al Jourgenson für das Music Biz. Dafür waren gerade die letzten Outputs der MINISRY’schen History („Houses Of The Mole“ und „Rio Grande Blood“) einfach musikalisch zu stark und inhaltlich zu wichtig (selten genug, dass sich eine US Band dermaßen gegen das Establishment auflehnt!).

Auch die Mitstreiter vom guten Onkel Al haben sich auf „The Last Sucker“ perfekt in das Soundgefüge eingelebt, allen voran die beiden „Superstars“ PRONG Mastermind Tommy Victor und KILLING JOKE Bassist Paul Raven. Ersterer war diesmal auch verstärkt ins Songwriting involviert und zeichnet hauptverantwortlich für eines der Highlights auf dem musikalischen Abgesang von MINISTRY. Das in zwei Parts unterlegte, von einem Burton C. Bell in Bestform mit eingesungene „End of Days“ Epos, welches zwar eine Spur zu langatmig geraten ist, aber trotz alledem ein Gourmetstückchen des Industrial Metal darstellt. Ebenso herausragend die rotzig verindustrialisierte Interpretation des THE DOORS Klassikers „Roadhouse Blues“, oder die dann doch verdammt rockig gehaltenen Tracks, die da wären u.a. der Titelsong, der Opener „Let’s Go“ oder das ebenso von Mr. Bell’s Beteiligung lebende „Die in a Crash“. Aber keine Angst „The Last Sucker“ kracht so nebenbei doch schön im Gebälk, allein die Rasereien in „No Glory“ sind mit das härteste was Al & Co. da so in ihrer Laufbahn auf Tonkonserve gebrannt haben.

Zwar kommt nächsten Frühjahr – neben einer ausgedehnten Welttournee – noch ein Coveralbum, aber irgendwie ist es um diese Band so was von schade, hoffen wir mal, dass der Onkel sich irgendwann mal zu einer Reunion hinreißen lässt, das wäre dann wenigstens mal eine vernünftige Wiedervereinigung. Bis dahin gebe ich MINISTRY die - ansonsten von mir doch eher mehr als zurückhaltend verwendete - Höchstnote mit in die Pension!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: Reini (12.09.2007)

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