Mehida - Blood & Water

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VÖ: 31.08.2007
Bandinfo: Mehida
Genre: Progressive Melodic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste

Während SONATA ARCTICA mit ihrer neuentdeckten Liebe zu progressiven Songstrukturen zuletzt einen Bauchfleck mit Anlauf fabrizierten ("Unia"), macht ihnen ausgerechnet eines ihrer ehemaligen Bandmitglieder vor, wie man die Fusionierung aus Melodic und Prog besser hinkriegen kann. Neben eben erwähntem Mikko Harkin (Keyboards) besteht MEHIDA aus Thomas Vikström (THERION), Jani Stefanovic (DIVINEFIRE), sowie Jarno Raitio und Markus Niemispelto (beide WINGDOM), womit sich schon mal eine ungefähre Marschrichtung erahnen lässt.

Eigentlich ist dieses Album schnell besprochen, denn ihre beiden stärksten Nummern lassen MEHIDA gleich zu Beginn auf den Hörer los. "Unchanging" besticht durch sein stetes Wechselspiel zwischen gehackten Gitarren in den Strophen und Doublebass-gelenktem Refrain. Und Thomas Vikström klingt nur zu Beginn wie New Jersey´s Mr. Jovi - er macht seine Sache verdammt gut und verleiht MEHIDA eine angenehme Portion Dreck. "Wings Of Dove" ist jene Nummer, für die SONATA ARCTICA vermutlich gemordet hätten, um sie auf "Unia" packen zu dürfen. So geht das! Danach ist das Pulver leider erstmal verschossen und MEHIDA verirren sich in einfallslosem Mittelfeldgeplänkel. Trotzdem: so richtig mies wird´s auf "Blood & Water" nie, dazu haben die Jungs einfach zu viel Erfahrung und retten jeden Song zumindest partiell über die Durchschnittslinie. Das fördert dann auch schon mal die eine oder andere Stilblüte ans Tageslicht - wie etwa den Anfang von "Multitude", wo plötzlich in fiesetem Hardcore gebrüllt wird (und ich fress meine Tastatur, wenn das nicht auf das Konto von Jani Stefanovic geht) um anschließend mit queenesken Retrochören gegenzusteuern. Höhepunkte gelingen den Mannen im weiteren Verlauf noch mit der Halbballade "A Letter From Home" und mit dem eingängigen "Grace". Welchen Zweck das Outro "End Of The World" erfüllen soll konnte ich nciht herausfinden - es erinnert mich an BJÖRK und die mag ich nicht.

Alles in allem gelingt den Finnen ein bemerkenswerter Einstand. Vor allem mit Thomas Vikström in ihren Reihen haben die Jungs einen echten Goldgriff gemacht. Mit denen ist künftig ganz stark zu rechnen!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: adl (07.09.2007)

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