Blind Tharm - Morbid Visions

Ach du meine Fresse, solch eine belang- und druckloses Werk hat mein CD-Schacht ja schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr über die Zeit retten müssen … und das ist noch als Kompliment gemeint meine Herren!

Orgelgeschwurbel und laaangsam dahingleitendes Drumming markieren beim Opener „Impostor“ noch die Highlights; nichteinmal das tiefe Gegrowle rettet hier noch was wenn Mr. Roger Raev mit seinem Predigerorgan loslegt! Was für ein Pseudokitsch aber auch – da bleibt nicht mehr viel Platz um neben dem sparsam ausstaffierten Songmaterial für Akzente zu sorgen; eine kleine Handvoll Gitarrensolis sorgen immerhin dafür dass man nicht gleich nach den ersten Minuten wegpennt…

Instrumentale Meisterleistungen dürfen bei diesen kongenialen Musikern anhand der Namensgebung schon mal mit einem Fingerschnippen beiseite gefegt werden – Schülerriffs die ungefähr so spannend und energisch wie ein Besuch im Seniorenheim anmuten treffen auf ein Drumgerüst das sich vergebens gegen die Langeweile auflehnt und mitsamt dem Bass in gähnender Bedeutungslosigkeit versinkt; so in etwa könnten sich Outtakes bzw. Demoklamotten von früheren Doomdeath-Werken My Dying Bride´s oder Anathema angehört haben bevor diese ihr Handwerk perfektionierten und zu neuen Ufern aufbrachen…

Beim Titeltrack gibt’s mal ein kurzes Aufhorchen – hat da jemand Dave Mustaine´s Quietschestimmchen auf Band aufgenommen und zweckentfremdet? Naja, wenigstens ein Highlight auf dieser vollkomme unspannenden Scheibe die wohl nur mit dem nackten Hintern am Cover einige Frühpubertierende auf sich aufmerksam machen wird; der Grossteil der Leserschaft sollte aber keine weiteren Gedanken an diese Scheibe verschwenden – da gibt’s zigtausende (bessere) Bands die heute noch ohne Deal im Underground dahinvegetieren!