Alchemist - Tripsis

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VÖ: 05.10.2007
Bandinfo: Alchemist
Genre: Metal
Label: Relapse Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Laaange 4 Jahre hat es gedauert um „Tripsis“, das pressfrische Werk der australischen Götter in den Händen zu halten – aber: es hat sich wahrhaftig gelohnt !! Noch nie zuvor schwebten die 5 Jungs so perfekt ausbalanciert, so stilvoll und erhaben durch ihre Kompositionen – hier ist jeder Song für sich ein Gedicht!
Vor rund 17 Jahren als die etwas andere Deathmetal-Kapelle gestartet, integrierten Alchemist nach und nach immer mehr progressive, als auch spacige Elemente in ihren Sound und stehen nun mit dem neuen Hammer am derzeitigen Ende ihrer Reise die sie vorbei an so schillernden Namen wie Neurosis, Killing Joke, Voivod oder Opeth führte ohne dabei ihre (death)metallischen Roots aussen vor zu lassen!

Widmen wir uns also nun hingebungsvoll der Play-Taste … „Wrapped in Guilt“ eröffnet die Reise massivst groovend, dazu gesellt sich ein flächendeckender Gitarrensound und die rauhe Stimme von Frontmann Adam, der sich perfekt für einen Trip ins All eignen würde – Wahnsinn(ig)!
In perfekter Harmonie mit den übrigen (technisch über jeden Zweifel erhabenen) Mitmusikern beschreiten die neun neuen Klangwelten eine etwas härtere Spur als der nicht minder geniale Vorgänger „Austral Alien“; Track Numero Zwo - „Tongues & Knives“ - liefert hier den passenden Beweis ab ! Pumpende Schlagzeugsalven duellieren sich mit den heftigen Riffs, inmitten der Urgewalt schreit Mr. Agius seine Botschaften in die Menge bevor am Ende der Soundwall langsam & schwebend erlischt…
Weiter geht’s mit „Nothing in no Time“ – hier fühlt man sich anfangs wie weiland Crocodile Dundee im Großstadtdschungel; man wartet auf das Ungewisse, das Messer immer griffbereit ! Besonders dieser Track braucht einige Durchläufe bis er sich vollends erschliesst – hilfreich ist da oftmals der Solopart gegen Ende der wieder mal den schier unendlichen Ideenreichtum des Bandgefüges offenbart. "Anticipation of a High“ & „Grasp the Air“ sind fast schon lupenreine Hits die ihre Kraft aus dem straffen Songwriting, den passend platzierten Samples und der nötigen Energie schöpfen und im Kopfhörermodus richtig in die Gehirnwindungen hineinschweben und sich dort wochenlang festkrallen!
„CommunicHate“ passiert dann wieder verschachtelter & vocaltechnisch aggressiver die Ziellinie bevor sich die darauffolgenden 2 Brecher an ihrem tranceartigem Groove orientieren und sich langsam aber sicher zum Ende aufmachen, daß mit dem abschliessenden „Degenerative Breeding“ all die Stärken und Vorzüge Alchemist´s kompakt bündelt und den erstaunten Hörer nach ein (viel zu knappen) Dreiviertelstunde wieder in die bittere Realität entlässt…

Nie war die Repeattaste wertvoller als bei diesem musikalischen Geschenk des fünften Kontinents – „Tripsis“ ist definitiv ein heisser Anwärter auf den Titel „Album des Jahres“!



Bewertung: 5.0 / 5.0
Autor: PMH (15.10.2007)

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