Waterclime - Imaginative

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VÖ: 19.10.2007
Bandinfo: Waterclime
Genre: Progressive Rock
Label: Lion Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Mr. V´s (besser bekannt als Vintersorg) Zweitwerk „Imaginative“ offenbart – neben seinem unverwechselbarem Cleangesang dessen Klang man nach knapp einer Milisekunde erkennt - eine ungeahnte Bandbreite inmitten seiner folkmetallischen Standbeine Vintersorg (no na) und den zahllosen Projekten (Borknagar, Otyg, Havayoth usw.) in den letzten Jahren: Prog Rock der unheimlich verspielt, schwelgerisch, stimmig, symphonisch und an manchen Stellen geradezu poppig aus den Boxen wabert beherrscht für knappe 50 Minuten den Raum und lässt erstmal die Gedanken zirkulieren.

Da aus der Labelinfo nicht klar hervorgeht wer den Platz am Drumstuhl übernahm tipp ich einfach mal auf Drumcomputer - oder Mr. Vintersorg´s Wegbegleiter Asgeir Mickelson, da der Stil dem Letzwerk „Solens Rötter“ nicht ganz unähnlich ist und sich ebenso akzentuiert, punktgenau und nahezu jazzig durch das Material fräst !
Bestimmen auf den ersten beiden Tracks noch Breaks, Loops und zahlreiche Keyboardduelle das Geschehen so wandelt sich ab „The Angel and the Fireball“ das Bild in Richtung 70´s Prog mit gehörigem Ohrwurmcharakter, das im Folgetrack „Moonstream Portrait“ seinen kommerziellen Höhepunkt findet – hier jagt eine vokalistische Gänsehautperformance die nächste und selbst die stiefmütterlich produzierte Gitarrenfront darf ein paar Mal im Solospot aufzeigen !

Die restlichen Stücke tänzeln gekonnt zwischen Anspruch und musikalischer Belanglosigkeit am Rande des Vulkans ; wenn dann bei einer eigentlich guten Nummer wie „Body Migrated“ selbst alte Jugendhelden wie Duran Duran verwurschtelt werden und das Programming manchesmal zu sehr auf „Kitsch“ eingestellt ist weiss man nicht mehr was man eigentlich davon halten soll – im krassen Gegensatz dazu steht das fliessende und sehr ausladende „A Journey to the Center oft the Soul“; hier proggt man automatisch mit seinen 2 linken Füssen rund um seinen DreamTheater-Schrein und lässt die imaginäre Kuh fliegen !

Das Hauptproblem der Platte ist jedoch keineswegs die Klasse der Stücke an sich, sondern die unterkühlte Ausstrahlung (inkl. Produktion) die sich wie ein roter Faden durch´s komplette Album zieht – Leidenschaft, am Reissbrett konstruiert, sozusagen - instrumental zwar gehobene Klasse aber eine Spur zu berechnend umgesetzt wie ich finde !



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (23.10.2007)

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