My Chemical Romance - The Black Parade

Mit ihrem Vorgängeralbum “Three Cheers for Sweet Revenge“ haben MY CHEMICAL ROMANCE so richtig abgesahnt. Ihr spritziger und frischer Emosound sorgte für allgemeine Begeisterung und brachte frischen Wind in die Alternativeszene.

Doch anstatt das bewährte Erfolgsrezept einfach zu wiederholen, haben sie den Bombastrock und Glam der 70er für sich entdeckt. Mehr als nur einmal werden QUEEN zitiert, ALICE COOPER ausgegraben oder mal einfach bei BOWIE und seinem „Ziggy Stardust“ geklaut. Das ist im Zusammenhang mit ihren typischen Punk/Emo Nummern auf alle Fälle eine gewöhnungsbedürftige Angelegenheit, aber durchaus nicht ohne einen gewissen Reiz. Vor allem gelingt es der Band immer wieder für Überraschungen zu sorgen, denn jeder
Song scheint den vorherigen in Frage stellen zu wollen. So folgt z.B. dem flott rockenden „House of Wolves“ mit „Cancer“ eine Pianoballade, der wiederum die durchgedrehte Polkanummer „Mama“ folgt, bei der es dann kaum noch überrascht das Liza Minelli höchstpersönlich die Guestvocals beisteuert. Eine Achterbahnfahrt die sicher nicht jedem gefallen wird, Langeweile dafür aber garantiert ausschließt.

„The Black Parade“ ist eine spannende Sammlung unterschiedlichster Songs geworden, die zwar manchmal etwas zu konfus geworden ist, von genial bis schwachsinnig jedoch alles zu bieten hat. Für eine Band die mit einem Sicherheitsalbum wohl entgültig zu Schwerverdienern geworden wäre eine mutige Platte.