TOURETTES - Treason Songs

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VÖ: 16.11.2007
Bandinfo: Tourettes
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Armageddon Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Das „Syndrome“ beim Bandnamen ist (vorerst) weg, die Band selbst auch: weg von Australien, rein nach Hamburg – zur besseren Koordination und auch um diverse Livegastspiele in good old Europe kostengünstiger zu gestalten lautet die simple, aber folgenschwere Devise!

Das Gefasel im Infoblatt ist mal wieder mittelschwerer Schwachsinn; wahrscheinlich um die Durchschnittlichkeit der dargebotenen Musik zu kaschieren – naja, das kennen wir ja schon…

Nach einem gesprochenen Intro legt der Opener schwermetallisch nach: pumpender Bass, Stakkatoriffs und die dezent an Angela Gossow (Arch Enemy) gemahnende Stimme vom Blickfang Michele Madden rücken die etwas missglückten Produktion (die so manche Feinheiten verschluckt wie ein schwarzes Loch) in die Nähe einer Death/Thrash-Kapelle die es heutzutage immer noch wie Sand am Meer gibt.
Also muss was her um das Interesse an der Band zu wecken: Frau am Mikro ? Prima Idee – und ganz Neu! Wirre Songstrukturen und thrashige Grundzüge? Immer her damit! Unausgegorene Parts und hektische Samples? Nehmen wir auch mit! Je freakiger desto besser ! Konservative Streckenteile und ein paar Highspeedrunden? Naja, wenns denn sein muss…
Dazu folgendes: die immer wieder eingestreuten Samples in den kurz gehaltenen Songs lenken eher ab als aufzuwerten; dazu gesellt sich viel zu viel Midtempo in den oft mit angezogener Handbremse eingespielten Tracks die bis auf ein paar nette Riffs und diversen halsbrecherischen Breaks auch nicht wirklich viel zu bieten haben.

Licht und Schatten wechseln hier im Minutentakt – da steht einem guten Track wie „Miss Misogyny“ (treibend UND straight) oft ein Rohrkrepierer der Marke „D.N.A.“ gegenüber – dieses Manko erstreckt sich beinahe über das ganze Album und macht aus den „Treason Songs“ eine sehr zwiespältige Angelegenheit !
Handwerklich ist zwar alles im grünen Bereich, die Kompositionen kränkeln aber zu oft an einem „WirWollenAndersSein“ & der stilistischen Zerfahrenheit die keine klare Linie erkennen lässt - selbst die sporadisch auftauchenden Cleanvocals täuschen nicht über die Tatsache hinweg dass sich die nötige Power in den gut 40 Minuten immer mehr und mehr verflüchtigt und auch das Liedgut gegen Ende hin (selbst bei all der gewollten Andersartigkeit) immer belangloser wird…

Zugute halten kann man den TOURETTES sicher dass sie sich musikalisch in keine bestimmte Schublade stecken lassen und ab und an einige nette Ideen verbraten; dafür darf beim nächsten Mal aber etwas mehr Zeit ins Songwriting und Produktion investiert werden anstatt die weiblichen Vorzüge der Frontfrau zu sehr in den Vordergrund zu rücken!



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: PMH (12.11.2007)

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