Crystalic - Watch Us Deteriorate

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VÖ: 00.07.2007
Bandinfo: Crystalic
Genre: Progressive Death Metal
Label: Thundering Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Dass der verstorbene Sechs-Saiten-Gott Chuck Schuldiner (DEATH) ungefähr 3197035 Bands und ihr Gitarrenspiel beeinflusst hat ist auch neun Jahre nach dem letzten Lebenszeichen „The Sound of Perseverance“ nicht von der Hand zu weisen – die jungen Finnen CRYSTALIC machen aus ihrem (unüberhörbaren) Einfluss auch kein Geheimnis und scheren sich einen Dreck um die momentan so angesagte Deathcorewelle und ihren stumpfen, unmelodischen Begleiterscheinungen!

Das unscheinbare Cover erweckt keinerlei Assoziationen zu hartmetallischen Gefilden – lediglich der Schriftzug (inkl. Sense) und der Bandname selber geben Aufschluss wohin die musikalische Reise führen kann…

Kein Intro. Pluspunkt Nr.1 - Ohne Verzögerung und mit den nötigen Gitarrenharmonien versehen beginnt der Opener sein Werk; flüssig Riffing und Breaks an der richtigen Stelle harmonieren mit der nicht allzu brutalen Stimme von Gurgelmeister Jarno. Schon nach knapp eineinhalb Minuten setzt sich das abwechslungsreiche Bassspiel in den Gehörgängen fest – Steve DiGiorgio hätte hier wohl seine helle Freude mit den 4saitigen Arrangements!

„Severe Punishment“ beginnt dann verhalten und akustisch bevor die typischen, nahezu schwebenden Leadgitarren, ihre Reize abermals entfalten und sich dazu ein paar dezente Keyboardtupfer (die im übrigen auch bei anderen Tracks gesichtet wurden!) gesellen. Auch Uptempopassagen dürfen ab und an sein – wir sind ja hier auch bei einer Metalplatte und auf keinem Kindergeburtstag!
Das erste Ausrufezeichen setzt „Defiance of Supremacy“: anfangs etwas herber im Geschmack fightet das Schuldiner-Flitzefingerspiel mit den Drums um Aufmerksamkeit beim Hörer; die nachfolgenden – ebenfalls superb bestückten – Nummern schneiden sich bei zahlreichen Wiederholungen immer tiefer ins Trommelfell und erreichen bei „Worlds Collide“ ein Höchstmaß an akribischer musikalischer Feinheit: vollmundig im Geschmack, ein Traum im Abgang – so darf man denn unbekümmert Nachschlag bei den Braumeistern Crystalic ordern ohne auf klitzekleinen Mankos hinweisen zu dürfen:
Dem Sound an sich hätte eine Spur mehr Heaviness gutgetan, ebenso wie ein paar Ecken und Kanten im Programm – dazu die Drums einen Tick lauter drehen und fertig ist das „Rundumglücklich-Paket“!

Bleibt unterm Strich ein fein gespieltes Erstwerk mit einigen herausragenden Songs und die Tatsache dass ich jetzt mal wieder „Symbolic“ von den Altmeistern DEATH hervorkrame & dabei bangend am Fusse des „Crystal Mountain“ gesichtet werden kann …



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (03.11.2007)

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