Mortal Sin - An Absence of Faith

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VÖ: 16.11.2007
Bandinfo: Mortal Sin
Genre: Thrash Metal
Label: Armageddon Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Nach 10 Jahren der muskalischen Abstinenz steigt die australische Thrash Metal Legende MORTAL SIN wie Phönix aus der Asche, und versucht mit "An Absence of Faith" auch im 21. Jahrhundert eine bedeutende Rolle im Thrash Metal-Zirkus zu spielen. Galt man einst als der legitime Nachfolger METALLICA's, wurde es im weiteren Laufe der Karriere doch sehr still um MORTAL SIN. Genau 20 Jahre nach ihrem Debüt erscheint dieses Comeback, das nicht nur ich bereits mit Spannung erwartet habe. MORTAL SIN klingen 2007 definitiv nicht mehr wie zu Zeiten des Debuts "Mayhemic Destruction". Doch hatte dies ernsthaft jemand angenommen? Es gibt schließlich kaum eine Band deren Musik in einer Zeitspanne von 20 jahren keinem Wandel unterliegt.

Doch wenn ich nun die Furcht eines Neo-Thrash Ausfluges einer alten Legende in den Köpfen der Leser entfacht habe, kann ich auch sogleich einige beruhigende Worte folgen lassen: "An Absence of Faith" klingt definitiv nicht nach einem Ausflug in moderne Gefilde! Das 21. Jahrhundert merkt man dem Inhalt dieser Platte nicht an. Nur die Produktion wurde relativ klar und druckvoll gehalten, was für den Thrash Metal der Australier sicher von Vorteil ist. Auch heute noch orientieren sich die Herren um Sangesgott Mat Maurer eher an amerikanischen Vorbildern wie TESTAMENT (wenngleich MORTAL SIN mit den Soli um einiges sparsamer vorgehen) oder OVERKILL als an den deutschen Vorreitern dieses Genres. MORTAL SIN vermischen also ihren klassischen Thrash Metal mit Power Metal Zitaten und versuchen keine Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen. Hier wird auf eingängige Art und Weise vor sich hin gegroovt! Bereits der Opener "Out of the Darkness" gibt die Marschrichtung vor: Knackig, eingängig, stampfend wird auf "An Absence of Faith" vor sich hin "gethrasht"! Das darauf folgende "Deadman Walking" erinnert nicht selten an die ANNHILATOR der frühen 90er, während die Riffs in "Lost Within" starke Erinnerungen an die Werke OVERKILL's zu Zeiten ihrer mittleren Schaffensperiode aufkommen lassen. Besonders komplizierte Songstrukturen sucht man auf "An Absence of Faith" vergeblich. Einzig und allein das fast 9 Minuten lange "Tears of Redemption" weist eine etwas komplexere Struktur auf. An durchschimmernde Progressivität sollte man trotz des komplexeren Drummings bei diesem Stück allerdings nicht gedacht werden.

Ich wage mit Fug und Recht zu behaupten, dass auf "An Absence of Faith" jeder Song passt wie die vielzitierte Faust aufs Auge. Die Gitarristen Mick Sultana und Nathan Shea haben das Geschehen zu jedem Zeitpunkt im Griff, während Andy Eftichiou wundervoll mit Drummer Luke Cook harmoniert. Wenn jemand auf ANNIHILATOR in der "King of the Kill"-Phase steht, sollte er bedenkenlos zugreifen können. Auch wenn aufgrund der sich doch ähnelnden Songstrukturen eine gewisse Ermüdungserscheinung eintreten kann (nicht immer ist "weniger mehr"), liefern MORTAL SIN aber ein starkes Album ab, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass die Australiern zwar keinen absoluten Genreklassiker vorgelegt haben und sie anno 2007 weit davon entfernt sind originell oder innovativ zu sein. Dennoch ist "An Absence of Faith" ein mehr als gelungenes Comeback mit einer Reihe an starken Songs geworden! Welcome back, MORTAL SIN!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: El Greco (12.11.2007)

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