Valfeanor - En Ny Tid

Es war einmal vor langer, langer Zeit… Schneebedeckte Berge, wohin das Auge reicht, umweht vom eisigen Nordwind, der ein Vorankommen des einsamen Kriegers, der auf dem Cover vor seinem blutverschmierten Schwert kniet, schier unmöglich macht. Hinter ihm ein riesiges Schlachtfeld, überall tote Leiber und rote Lachen, die höchstwahrscheinlich auf die Kappe des Protagonisten gehen. Er hält inne und denkt über seine Taten nach. Wie es aussieht, ist er der einzige Überlebende.

Wie mir vorkommt, scheinen VALFEANOR große Fans von einem gewissen Herrn Tolkien zu sein, so stammen zumindest die Texte zu „Durins Hall“ und „The Cold Hard Lands“ aus der Feder des Herren über die Ringe. Aber auch sonst dürfte es in den Lyrics über längst vergangene Zeiten, heroische Kämpfer und blutige Kriege gehen, was mir die Titel so suggerieren.

Musikalisch bewegt man sich auf dem Pfad, den auch unsere Helden von SUMMONING beschritten haben, allerdings mit dem Unterschied, dass bei VALFEANOR ein Mensch aus Fleisch und Blut die Felle bearbeitet. Ansonsten sind sich die Bands recht ähnlich, vor allem weil man auch hier auf epische Keyboards setzt, die das tragende Element im Sound sind und nicht selten an orchestrale Soundtracks von Fantasy-Filmen erinnern. Hin und wieder werden sogar die akustischen Gitarren gezückt, wie am Anfang des Titeltracks beispielsweise.

Obwohl man den Stempel „Black Metal“ aufgedrückt bekommen hat, bewegen sich VALFEANOR meist im Midtempo-Bereich und verzichten auf das genreübliche Gekreische – Desderoth weiß durch seinen eher kehligen rauen Gesang zu überzeugen.

Alles in allem ein durchaus überzeugendes Stück heimischer Musik, das allen Hobbits, Elben und Leuten empfohlen sei, die auf heroischen, fast schon filmartigen Sound stehen.

Grüsse in die Steiermark und nach Mittelerde!