Häive - Mieli Maassa

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VÖ: 07.12.2007
Bandinfo: HÄIVE
Genre: Black Metal
Label: Northern Silence Productions
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Lineup  |  Trackliste

Und schon scharrt die nächste Soloscheibe ungeduldig in den Startlöchern – nach 3 Demos und einer SplitCD markiert „Mieli Maassa“ den offiziellen Einstand in die grosse weite Welt des Schwermetalls.

Obwohl der Begriff „Wistful Finnish Heathen Metal“ sicherlich von der Plattenfirma geprägt wurde passt er nichtmal so schlecht zu den überlangen Kompositionen des Meisters in allen Bereichen (namentlich Varjosielu – wer diesen Namen nach einer durchzechten Nacht noch fehlerfrei aussprechen kann hat einen Stormbringer-Kugelschreiber gewonnen!), der sich hier an allen Instrumenten versucht…
Schleppende Drums, eine charakteristische Gitarrenspur und jede Menge Pathos stehen dabei dem Opener „Virvatuli – Metsänpeittoon“ hilfreich zur Seite; nachdem der Introlangweiler überstanden ist klappt erstmal die Kinnlade runter ob der verwaschenen und drucklosen Produktion.
Klar hat man schon schlimmere Sachen gehört aber hilfreich ist so eine eierlose Klangwatte auch wieder nicht ... wie auch immer: im Ohr hängen bleibt der Auftakt (dank des ausgewalzten und monotonen Riffs) nicht allzulange…

„Metsäläinen“ vermag auch keine Begeisterungsstürme auszulösen – zu lasch poltern die Drums im Gesamtbild herum – zu austauschbar agiert Mr. V mit seiner krächzigen Stimme und seiner täglichen Dosis Akustikklimperei . Ohne jetzt die paar auftauchenden melancholischen Gitarrensolis schlecht reden zu wollen: hier dürfen gerne ein paar Proberaumnachhilfestunden eingeplant werden!
Flüsterflüster? Ich bin´s, „Yömyrsky“ ! Na gut, dann lass mal hören – na, klingt ja schon etwas besser das Ganze … zwar klingen die verhungerten Gitarren mal wieder so verwaschen wie mein Slayer-Shirt aus dem Jahre 1990 aber wenigstens hat der Track etwas mehr Pfeffer im Hintern und wirft auch ein paar schräge Gesänge plus Maultrommel in die Runde ! Nett, aber keine Offenbarung – da sollte man lieber zu Falkenbach oder Bathory („Hammerheart“ und „Twilight of the Gods“, eh schon wissen) greifen!

Die beiden längsten Tracks hat man sich für die letzten Startplätze aufgehoben, wobei hier sich Langeweile und „Geht so" – Abschnitte in etwa die Waage halten; aber der Reihe nach:
Das Thema des Intros aufgreifend marschiert „Takaisin…“ munter drauflos, Holterdipolterdrumming und ein nahezu spannungsfreies Songwriting garantieren die ersten Minuten ein friedliches Entschlummern… was, schon bei Minute 7 angelangt ? Hmm, nix versäumt … kommt noch was Aufregendes? Nein? …na dann mach ich die Äuglein nochmal kurz zu.
Ganze 3 Minuten braucht dann der Schlussakt „Kurjat Kurjet“ um ihn Fahrt zu kommen – naja, der 1. Gang wurde halt mal eingelegt … ebenso wie die vorangegangen Tracks kommt aber auch hier nur schwerlich Stimmung auf, was aber sicher auch an den bescheidenen musikalischen Fähigkeiten und dem unprickelndem Aufbau liegen kann.
Es geht halt nichts voran – das Tempo variiert zwischen Doom und naja, nicht mal Midtempo – abgesehen davon kann man die Songs nur aufgrund ihrer Spieldauer auseinanderhalten; und so gehen hier ganze 40 Minuten (was einem aber noch länger vorkommt) höhepunktlos an einem vorbei - da nützt auch das ansprechende Outfit nix!

Fassen wir zusammen – HÄIVE´s Debüt ist zwar kein Totalausfall, aber da hier meist die pure Langeweile in ein holpriges Soundkostüm gesteckt wurde sind 2 Punkte sicherlich angemessen - und das bei mind. 2 zugedrückten Hühneraugen! Guten Abend!



Bewertung: 2.0 / 5.0
Autor: PMH (03.12.2007)

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