Driveby - Progressing Decay

DRIVEBY sind vier ambitionierte Burschen aus Tirol, die sich zum Ziel gesetzt haben, Musik zu machen, ohne dabei als Musiker „im Weg zu stehen“, wie sie selbst sagen. In der Aussage unterstützt werden sie dabei von ihrem kürzlich erschienenen ersten Album, das auf den Namen „Progressing Decay“ und komplett ohne Label im Rücken veröffentlicht wurde.

So weit, so gut. Was als nächstes in die Augen bzw. Ohren sticht, ist das oft vertrackte, verspielte und verträumte Songwriting der Band, das sich zwar gut in das progressive Konzept des Albums einfügt, zuweilen aber auch eine Spur zu abwegig daherkommt. Trotzdem: die sechs allesamt längeren Songs des Albums schlagen allesamt eine eher düstere Richtung ein, die den Tirolern aber leicht von der Hand geht und in der Regel zu überzeugen weiß. Hervorgehoben seien hier vor allem die exzellenten Gitarren- und Klavierpassagen, die sich wunderbar ergänzen. Die Songs auf „Progressing Decay“ bieten sowohl von den Songs selbst als auch von der spieltechnischen Seite hochwertige Kost, die auch Instrumentalpuristen zufrieden stellen dürfte.

Während instrumentaltechnisch also alles im grünen Bereich liegt, sieht die Sache beim Gesang ein klein wenig anders aus. Zwar sind die Vocals weit davon entfernt, schlecht zu sein, allerdings lässt die Performance hin und wieder etwas zu wünschen übrig, was uns bereits zum einzigen größeren Schwachpunkt des Albums führt: der Produktion. Der Sound von „Progressing Decay“ ist gehobener Durchschnitt, gerade für Progressive Rock aber zu dumpf und monoton geraten, und wird somit dem guten bis sehr guten Songmaterial nicht mal ansatzweise gerecht. Hier hat man leider eine große Chance vertan.

Dennoch ist „Progressing Decay“, zumal ohne Label produziert, eine vor allem für Progressive-Hörer interessante Scheibe geworden, die auf jeden Fall das Reinhören wert ist. DRIVEBY legen sich mächtig ins Zeug, und das Resultat weiß zu überzeugen. Wenn beim nächsten Album die Soundtechnik besser ausfällt, steht uns da was Großes ins Haus. Weiter so!