Sideblast - Flight of a Moth

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VÖ: 14.03.2008
Bandinfo: Sideblast
Genre: Death / Thrash Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Diese Franzmänner… von „State of the Art Extreme Metal“ und Einflüssen solcher Grössen wie Emperor, Strapping Young Lad, Behemoth, Morbid Angel, Gojira oder Immortal wird da im Infoblatt geschwafelt. Nun denn, Cyclone Empire (die auch schon die feinen Debütwerke von Diabolical & Evocation an den Mann brachten) haben sich dem Erstling der 4 Jungs angenommen und gleich mal für den Mix niemand geringeren als Tommy Hansen & sein Jailhouse Studio an Land gezogen. Was das für den Sound bedeutet? Ein ultraderbes Brett , welches aber im gnadenlosen Massaker die zahlreiche Feinheiten & Spielereien keineswegs untergehen lässt…

Schon nach dem Intromätzchen wird gnadenlos Gas gegeben – die mannigfaltigen Einflüsse (Death, Thrash, Black, Industrial) werden homogen und gekonnt verschmolzen; die Riffstrukturen und die unterschwellig dahinwabernden Keyboardflächen befördern den Hörer immer wieder in die Schwarzmetallecke während die knusprig-aggressive Stimme von Mr. Fredd so manche schwarze Löcher stopft. Von typischem Todesgegrunze über heiseres Thrash-Shouting bis zu Momenten beinaher Stille wird hier das volle Programm aufgefahren, Hilfe kommt auch desöfteren vom Mann hinter der Schiessbude.
Zahlreiche Abgehparts, inkl. Stop-and-Go-Geprügel und massig Blastbeats prägen diese knappe Dreiviertelstunde; Sprachsamples werden gerne und oft eingesetzt - schleppende Teile hingegen nur wenn es unbedingt notwendig ist. Falls sich noch wer an die Landsmänner von Sideblast, No Return, erinnern kann – dessen Album „Machinery“ stellt sicher einen wichtigen Einfluss in den Sound (neben den zahlreichen anderen Kandidaten die schon erwähnt wurden) der Truppe dar.
Bedrohliche Klanglandschaften („Pattern of Life“) werden ebenso mit dem Blast-Gen versehen wie die strukturell eher klirrend-progressiv aufgebauten Black/Death-Eruptionen („Deep Scorn“ & „Wrong Decision“ ), welche mitreissend, dabei aber nahezu maschinell-gefühllos die Boxen zertrümmern.
Das Salz in der Suppe stellen neben der Kompromisslosigkeit die zahlreichen Soundspielereien dar (zB . der Tarzanschrei im Titelsong oder die symfonischen Samples bei „Since the first Day“), welche dem ohnehin schon heftigen Material & dem abschliessenden Sepultura-Classic noch einen futuristischen Anstrich verpassen.

Egal, wo ihr den Laserstrahl auch tanzen lasst – die Wucht der (im Moment noch etwas gleichgeschalteten) Brachialbrocken wird euch nach einer gewissen Eingewöhnungsphase definitiv nicht kalt lassen; wer sich aber noch immer nicht wirklich sicher ist was für ein Erlebnis diese zahlreichen Subgenres unterm Strich ergeben sollte sich am ehesten mit dem inoffiziellen Rauschmeisser „Same Blood “ anfreunden – hier manifestiert sich der Spagat aus Härte, Geschwindigkeit & Geradlinigkeit in einer wahnwitzigen, knapp fünfminütigen, Abfahrt!

Wenn in Zukunft noch die ein oder andere Auflockerung im Programm aufgefahren bzw. ein schweres, hymnisches Midtempobrett in den Brutalosound eingeflochten wird, steht dem zukünftigen Erfolg wohl nichts mehr im Wege. Auf dem Weg nach oben gibt’s derweil 4 wohlverdiente Sternchen ;)



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (17.03.2008)

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