Cavalera Conspiracy - Inflikted

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VÖ: 28.03.2008
Bandinfo: Cavalera Conspiracy
Genre: Metal
Label: Roadrunner Records
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Lineup  |  Trackliste

Nun ist sie also da, die zumindest Fünfzig Prozent Reunion von SEPULTURA. Irgendwie nahe liegend, dass die Cavalera Brüder ihre Familienbande wieder in den Griff bekommen haben und – zwar nicht unter dem Namen ihrer ex-Combo – ein neues Album in Angriff nahmen. Wie klingt das Teil denn jetzt? Dürfen wir eine Rückbesinnung zu alten SEPUTLTURA Tagen erwarten? Schlägt Maxes Hauptband SOULFLY, auch durch die Hinzunahme von Gitarrist Marc Rizzo, etwa dominierend durch? Besinnen sich die Cav. Bros gar auf ihre Hardocre/Punkwurzeln und rotzen sich durch ein Highspeedgewitter, oder sickert sogar das fantastische NAILBOMB Projekt durch und fördert kaum zu glaubende Industrialeinflüsse zu Tage?

Nun die Antwort auf all diese Fragen liegt irgendwo in der Mitte, wobei die marginalen Einflüsse von NAILBOMB lediglich beim zweiten Track „Sanctuary“ durchschimmern.

Der Titelsong legt zwar gleich einmal im eher old-schooligen SEPULTURA Style recht groove orientiert los, überzeugt auch im Refrain, bevor der Song wie eine schwüle Herbstnacht – ausgelöst durch eher deplaziert wirkende Spielereien – dem Hörer einen satten Schlag ins Gesicht versetzt. Ähnlich verhält es sich beim darauffolgenden „Sanctuary“. Roh, wild und ungehobelt zu Beginn, verkleben einem die wiederum unglücklich eingesetzten Zwischenparts fast die Arterien. Das erste rundum sorglose Paket ist dann „Terrorize“. Verspielte Igor Drums zu Beginn, entwickelt sich der Song im Laufe zu einem Hochgeschwindigkeits-Getrümmer, wobei, muss er ja auch, schließlich huldigt Max Cavalera in dem Song niemand geringeren als Jesse Pintardo von NAPALM DEATH und TERRORIZER. Dieses „Behaviour“ zieht sich dann nahezu über das komplette Album. Super Ansätze in den einzelnen Liedern, die richtigen Kracher lassen sich aber auf einer Hand abzählen. „Ultra-Violent“, ein stampfendes Monster, das alles weg Prügelnde „Hex“ (Wahnsinn!), das zwar einfältige, aber immens druckvolle „The Doom of All Fires“, sowie der mit reichlich Punk im Arsch daherkommende Wirbelwind „Nevertrust“.

Direkter, zielstrebiger, mehr auf den Punkt kommend, all das hätte „Inflikted“ unheimlich gut getan, hätte dem Album auch einiges an Kalkül genommen. So bleibt ein guter Rundling im Dunstkreis von SEPULFLY, welches hervoragende Einzelleistungen der beteiligten Personen (besonders Gitarrist Marc Rizzo glänzt nahezu über die komplette Albumdistanz) bietet, manch wirklich herausragenden Song offeriert, aber von der auch medial unheimlich aufgebauschten Zusammenfindung von Max & Iggor hätte man im Endeffekt schon ein wenig mehr erwarten dürfen!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (17.03.2008)

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