Ministry - Cover up

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VÖ: 28.03.2008
Bandinfo: MINISTRY
Genre: Industrial Metal
Label: 13th Planet Music
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Lineup  |  Trackliste

Ungläubig! Tränen vergießend! Geradezu entsetzt!
Das soll es nun tatsächlich, unwiderruflich gewesen sein?
Uncle Al verabschiedet sich … aber nicht ohne noch einmal einen Big Bang zu hinterlassen.

MINISTRY sind sowieso Götter! Widerrede zwecklos!

Neues bietet das Farewell Album nur bedingt, schon gar nicht kompositorisch, lediglich die Arrangements der elf Nummern hat sich Al Jourgensen samt Belegschaft vorgenommen. Songs, welche Du und Ich allesamt kennen, von den STONES, von ZZ TOP, von DEEP PURPLE usw. und ja auch von LOUIS ARMSTRONG.

Nur Jourgensen wäre nicht Jourgensen hätte er diese Klassiker einfach 1:1 runtergehobelt.

Zuerst aber mal zum für MINISTRY Freunde schon bekanntem.
BOB DYLAN’s „Lay Lady Lay“ war auf „Filth Pig“, der „Roadhouse Blues“ veredelte letztjährig das grandiose “The Last Sucker” und die arschgeile Umsetzung der SABBATH Nummer „Supernaut“ kennt der gewiefte Harttönehörer von einer HOMO DJ Single.

Der Einstieg in Al’s Cover Impressionen gelingt zwar mit „Under My Thumb“ und auch „Bang a Gong“ nur bedingt, aber spätestens der pumpende Bass in „Radar Love“ fetzt einem die letzten Eingeweide raus. Die „Space Truckin’“ Interpretation (mit Tommy Victor on Vocals!!) ist sowieso nur Gott (!!) und gegen ein von MINISTRY intoniertes „Black Betty“ sackt sogar eine Supergroup wie MEKONG DELTA ab, die diesen Song anno dazumal auch schon verwurstet haben (und zwar auf der "Toccata" Single 1989). ZZ TOP’s „Just Got Paid“ wird obendrein derart industrialisiert, dass einem schon fast Angst und Bange werden könnte, ob der gegrunzten Vocals und dem Dauerfeuer am Drumcomputer.

Und um meine Einleitung wieder aufzugreifen – beim abschließenden, vor Melancholie, Schwermut und Traurigkeit nur so stortzenden „It's A Wonderful World“ war ich doch tatsächlich drauf und dran die ein oder andere Träne in meinen Augen zu entdecken. Grandios wie Jourgensen das mit einem nicht für möglich gehaltenen Riffgewitter rotzfrech zu Nichte machte!

MINISTRY, sprich Jourgensen, haben es geschafft sich einen mehr als würdigen Abgang zu bereiten, den Originalen wurde weder der Raum zum Atmen genommen, noch wurden sie derart durch den Wolf gedreht, dass ein Wiedererkennen unmöglich gewesen wäre. Jedoch – und das macht eine Band wie MINISTRY nun mal aus – wird elfmal eindeutig und unmissverständlich klar gemacht, dass wir es hier mit MINISTRY zu tun haben.

Viel Spaß in der Pension Uncle Al – und hau noch mal rein bei der Abschiedstournee – wir sehen uns!



Ohne Bewertung
Autor: Reini (24.03.2008)

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