Epicurean - A Consequence Of Design
Bandinfo: Epicurean
Genre: Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup | Trackliste
EPICUREAN aus Minneapolis stellen den auf kategorisierendes Denken getrimmten Metaller vor eine unüberwindbare Aufgabe: Der Sound der Amerikaner passt nämlich in keine Schublade wirklich gut rein. Allerdings ist das von der Plattenfirma angetackerte Label „Epic Metal“ gleich mal doppelt und dreifach verwirrend. Relativ lange Songs machen schließlich noch keinen epischen Metal aus.
Der Gesang ist eher im Bereich des Metalcore anzusiedeln: Das übliche Gebelle trifft auf melodische Klargesänge und (seltener) auf todesmetallische Vokaldarbietungen. Die Musik wiederum hat mit Metalcore kaum etwas zu tun: Hier wird nämlich alles verwurstet, was irgendwie in das Metal Genre passt. Von (pseudo-)symphonischen Keyboards, über Thrash Riffs bis hin zu melodischen Leads etc. etc.
EPICUREAN sind durchaus intelligent, besitzen ein gewisses musikalisches Können und haben es sich aus diesen Gründen wohl zum Ziel gemacht, progressive Klangstrukturen und moderne Elemente miteinander zu verbinden. Dies gelingt ihnen teilweise, aber beileibe nicht immer.
Viele Songs klingen zwar unterhaltsam, lassen den berühmten roten Faden aber noch vermissen. Manchmal ist Können und Talent eben nur zweitrangig: Man muss auch lernen, damit umzugehen. Doch EPICUREAN vermischen einfach munter alles zu einem metallischen Soundbrei, der mitunter doch etwas anstrengend anmutet. Manchmal beweisen EPICUREAN ihr zweifellos vorhandenes Können, und können mit “Lithograph“ einen wirklich starken Song aufweisen.
Doch das Fazit ist zwiespältig: Der Mut zur Kreativität ist vorhanden, doch scheitert man in der Umsetzung. Man scheitert zwar auf schöne Art und Weise, doch bleibt die Gewissheit, dass man sein eigenes Ziel noch nicht erreicht hat. Und dabei liegt es vor allem an der Zielsetzung: Die Band hätte bei einer klareren Eigenvorgabe viel mehr aus sich rausholen können. So fehlen aber zumeist noch die Killermelodien. Was leider nicht fehlt, sind furchtbar synthetisch wirkende Keyboardteile und zeitweise doch sehr ausgelutschte Riffs. Was zum Glück nicht fehlt, sind starke Gitarrenleads, ein ansprechender Klargesang und eine druckvolle Produktion. Dies reicht – in Anbetracht dessen, dass es sich um ein Debütalbum handelt, und die Band versucht ihr eigenes Ding zu machen – für sehr, sehr knappe 3 Punkte