Soilent Green - Inevitalbe Collapse in the Presence of Conviction

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VÖ: 18.04.2008
Bandinfo: Soilent Green
Genre: Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Da kommt was auf uns zu. 20 Jahre nach ihrer Gründung und mit einer Bandhistory am Rücken, die wahrscheinlich für 5 Gruppen reichen würde, kommen SOILENT GREEN mit ihrem neuen Album „Inevitalbe Collapse in the Presence of Conviction“ um die Ecke und nehmen keine Gefangenen!

Aber beginnen wir doch vorne: Mitte der 90er wurde man langsam auf die Band Louisiana aufmerksam, auch nach einigen Auftritten mit PANTERA (deren Einfluss man auch auf diesem Album man ab und an wieder spürt) und Ende der 90er kam dann auch ein Plattenvertrag mit Relapse Records zustande. Sogar das Rolling Stone-Magazin kürte den wilden Mix aus Doom, Metal, Sludge und Stoner zu und nannte die Band als eine der 10 wichtigsten harten Bands. So weit so gut, oder? Na ja, scheinbar haben SOILENT GREEN etwas mehr Pech gepachtet als andere, den gerade zu diesem Zeitpunkt ereilte die Band ein Unfall auf Tour, worauf zwei Mitglieder schwere Schulterverletzungen davon trugen und die komplette Tour gestrichen werden musste. Ein Jahr darauf, 2002, geschah genau das Gleiche noch einmal. Und schließlich wurde Ex-Bassist Scott Williams im Jahr 2003 von einem Selbstmörder erschossen. Wer aber glaubt, hier hört die Story auf, der irrt. Der Hurrican Katrina darf sich auch noch eintragen, zeichnet sich der Sturm doch verantwortlich für den Tod des damaligen Sängers Gene Rambo. Dass die Band nach all diesen Schicksalsschlägen überhaupt noch weitermacht, ist zumindest für mich verblüffend.

Und dann noch mit so einem Brocken von Album. Die Eckdaten, die oben schon genannt wurden, sind auch anno 2008 noch die gleichen für SOILENT GREEN, man fühlt sich als jüngerer Hörer wahrscheinlich an eine extreme Variante von MASTODON und Konsorten erinnert. Aber auch für die ruhigen Töne haben die Südstaatler ein Faible, sind doch 3 Nummern mit akustischen Intro beziehungsweise Bridges bestückt, die den Blues auf diese herrlich schräge Metalplatte hieven. Songstrukturen sind zwar wichtig, aber nicht im klassischen Sinn. Man muss schon mehrere Hördurchgänge hinter sich haben, um die Songs besser zu begreifen. Aber durch die doch teils sehr straighten Zwischenschübe, wo man auch mal die Matte schwingen kann zum Groove der Band, ist das restliche Chaos auch besser zu überstehen. Wie schon der Titel des ersten Songs verrät ist dies „mentale Akupunktur“, allerdings der etwas härteren Sorte. Auch wenn Gitarrist Brian Patton dieses Album als das nüchternste der Band bisher bezeichnet.

Insgesamt braucht es wie gesagt einige Hördurchgänge, um die Größe dieser Platte zu erschließen, dann werden aber Fans des komplexeren Metals mit leichtem Stoner/Sludge-Einschlag daran durchaus Gefallen finden.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: chris (17.04.2008)

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