Fate - Vultures

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VÖ: 18.04.2008
Bandinfo: Fate
Genre: Metal
Label: Metal Blade Records
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Lineup  |  Trackliste

Hier hat mal wieder eine sehr junge Band einen Deal beim Branchenriesen MetalBlade abgegriffen. „The New X-treme“ heisst das jetzt im Jahre 2008. Tja... der Sound liegt voll im Trend der Zeit, keine Frage.

Ein Blick auf die Milchzähne der Burschen und die knapp bemessene Spielzeit lassen Epikanfälle schon mal aussen vor. Hier gibt’s - wenig überraschend - eine Mischung aus neuzeitlichem Ami-Geschredder der Marke JobForACowboy, Whitechapel und ein bisserl Technikdeath ala Decapitated... das Ganze in einer (ähem) "light"-Version um nicht alle Teenies gleich im Vorfeld abzuschrecken.
Und - natürlich astrein im Sound verarbeitet; dazu gibt ein kurzes Instrumental am Anfang die Richtung vor : break & uptempoverliebter Deathmetal(core) ohne zwingendes Songwriting oder irgendwelche Spannungsfelder. Komplex, rifflastig, technisch in der Ausstattung – aber wo die Seele der Songs geblieben ist muss man sich schon desöfteren fragen.
Breakdowns, zartes Gebrülle im Bäumchen-wechsle-dich-Stil sind ebenso an der Tagesordnung wie herb-melodische Gitarrenläufe und ein paar doomige Kurzstreckenparts. Das spielerische Niveau ist wie bei fast allen Amitruppen locker über dem Durchschnitt anzusiedeln, berauschende kompositorische Fähigkeiten muss sich die U-20 Mannschaft aber erst noch aneignen um weiter nach oben blicken zu können. Auch die heisere Stimme vom Mikrofechter Justin hat bisweilen zuwenig Power & Eigenständigkeit um sich gegen die Szenehähne behaupten zu können – aber was noch nicht ist kann ja noch werden.

Nach ein paar Durchläufen bleiben im oft gleichförmig dahingleitenden Material wenigstens zwei Stücke hängen die auch im Langzeittest nicht versagen:
Das nahezu straight böllernde „Harrowing Infidelity", welches geschickt mit Blastparts und dezenten Corpse-Verweisen im Riffing hantiert und der in nichts nachstehende Deathgroover „Decapitate Delilah“ hinterlassen definitiv einen guten Eindruck . Hier sticht vor allem die Saitenfraktion mit einem detailierten Rahmenprogramm hervor.
Auch das melodiöse-verspielte Titeltrack kann mal locker unter den 10 Kandidaten herausgepickt werden. Ohne Vocals klingt das Ganze ohnehin ne Spur besser, sorry.

Fazit - Trotz aller technisch hochwertigen Kraftmeierei bleibt das Feeling weitestgehend auf der Strecke. In Zahlen ausgedrückt: Technik 4, Gefühl 2 – macht summasumarum gaaaaaanz knappe 3 Sternchen



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (21.04.2008)

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