The Amber Light - Play

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VÖ: 25.04.2008
Bandinfo: The Amber Light
Genre: Alternative Rock
Label: Superball Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ruhige, atmosphärische Popmusik mit kratzigen Indierock zu verbinden ist nicht immer ganz einfach. Diese Gratwanderung kann auch schon mal gehörig nach hinten losgehen. Die junge Band THE AMBER LIGHT versteht es, auf ihrem zweitem Album „Play“ genau diese zwei Pole zu einem homogenen Album zu vermischen, auch wenn in der zweiten Hälfte etwas die Luft draußen ist.

Der Beginn ist zumindest alles andere als langweilig oder zufällig geraten, stellen die ersten 6 Songs doch eine ziemliche Bandbreite an aktueller, alternativer Rockmusik dar. Mit einem der längsten Songs, „Moody“, startet das von WIR SIND HELDEN-Mitglied Jean Michel Tourette produzierte Album zumindest sehr gut. Ein straighter Indierocksong, der sich ab der Hälfte in atmosphärischen Sounds verliert, um gegen Ende hin noch mal aufzudrehen. Auch die beiden folgenden Nummern können sich sehen lassen: zwei klassische Hits, kurz, knackig und mit einem eingängigen Refrain ausgestattet. Danach kommt mit „Drake“ die vielleicht beste Nummer, wenn auch eine der ruhigsten. Harmonie und Melodie erinnern dabei nicht selten an die großartigen GRAVENHURST. Melancholisch, düster und sehr zerbrechlich kommt der Song daher, um zum Schluss in einen erlösenden Ausbruch, wenn auch nicht von brachialer Härte, zu gipfeln. Großes Kino! Der weitere Verlauf des Albums sieht dann ganz ähnlich aus. Kurze Rocksongs wechseln sich mit atmosphärischen Nummern ab. Etwas zu zuckersüß ist für meinen Geschmack der Track „Does It Ever Get Better“ geraten, der damit etwas aus dem Kontext fällt. Aber einen Ausfall kann man durchaus verkraften. Das Abschlussduo „No Love Lost“ und „…And Then It Stopped Raining“ zeigt auch noch mal, dass nicht immer die verzerrten Gitarren dominieren müssen. „No Love Lost“ experimentiert mit Electro-Sounds und Ambient-Klangflächen. Wieder steigert sich der Song zum Ende hin. Und die letzte Nummer ist von Klavier und dezenter Gitarre geprägt, um schließlich in Regengeräuschen und Kirchenglocken zu enden.

Ein wie gesagt sehr schönes, mal ruhiges und mal lautes Indiealbum, das leider nicht über die ganze Distanz begeistern kann. Die stärkeren Momente sind dann doch die etwas progressiveren und längeren Nummern wie eben „The Deep Twist“ oder „Drake“. Und die kleinen Soundspielereien und Gitarrenverzierungen machen „Play“ aber doch zu einem ziemlichen Hörgenuss.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: chris (25.04.2008)

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