Reviolence - Violent Phoenix

Brasilien & Thrash – wer denkt da nicht an die vergangen Glanztaten von Sepultura oder Overdose ? Reviolence gehen auf ihrem Demo aber überwiegend verspielter als auch musikalisch offener zu Werke und bedienen sich kaum an der heimischen Tränke, letztendlich dürfte der Haupteinfluss doch eher bei den Essener Thrashkings von Kreator plus einer Messerspitze Flotsam&Jetsam liegen ; vor allem die Stimme von Carlos Furtado ähnelt der von Mille doch mehr als ihm lieb sein wird…
Ungeachtet dieser Parallen thrasht sich das Quartett durch 3 (inkl. einem Gitarrenintermezzo) gut abgehangende, nicht allzu extreme Eigenkompositionen die technisch überdurchschnittlich ausgefallen sind und auch vor ein paar Solis nicht halt machen. Die akzentuierte Drumarbeit und das gesteigerte Tempo machen aus dem Titeltrack und dem Rausschmeisser „About Angels and Demons“ (inkl. schönen Flamencogitarren!) 2 kleine, aber feine Genrestücke die sicherlich mehrere Umdrehungen im heimischen Player wert sind.

Highlight auf dieser ebenso kurzen wie intensiven Scheibe ist sicherlich „Abduction“, welches anfangs ebenso ungewöhnlich wie spröde rüberkommt, sich nach und nach zu einem midtempolastigen Brecher mit kleineren Verweisen zu Kreators „Outcast“-Phase steigert, und im verspielten Mittelteil mit zahlreichen Solis auftrumpfen kann. Auch ohne Geschwindigkeitsrekorde ein starker Auftritt welcher nur durch den geklauten Schlussteil getrübt wird.

Kinderkrankheiten wie die teilweise etwas holprige Übergänge und ein, zwei kleinere Ungereimtheiten im Songwriting sowie die etwas identitätslose Vokalperformance gilt es auf dem nächsten Werk auszumerzen; trotzdem ist der Start ins musikalische Haifischbecken alles andere als misslungen zu bezeichnen!