Dedicted - Argonauts

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VÖ: 15.04.2008
Bandinfo: Dedicted
Genre: Progressive Metal
Label: Shiver Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits  |  Trivia

Die Argonauten gehen in der griechischen Mythologie auf die Suche nach dem sagenhaften goldenen Vlies. Benannt sind diese Reisenden nach ihrem Schiff, der „Argo“. Man mag ja von solchen Sagen und Mythen halten was man will, aber als Inspiration für Künstler haben diese schon immer herhalten müssen. Diesmal haben sich die progressiven Metaller von DEDICTED aus Belgien mit dem Stoff befasst. Und herausgekommen ist mit dem Album „Argonauts“ wahrlich ein wilder Ritt auf dem Ozean der harten Klänge.

Gleich zu Beginn werden wir in den Song „The Revenant“ hineingeworfen, der auch mal kurz die Reiseroute für die nächsten 40 Minuten vorgibt: harte, düstere Gitarrenriffs treffen auf rhythmisch sehr wechselreiches Drumming gepaart mit fiesen Shouts und aber auch klar gesungenen Refrains. Der zweite Song „Heretic“ ist eine der eher straighten Nummern dieses Bollwerks, mutet in der Strophe gar etwas Metalcorelastig an und verwandelt sich im Refrain in einen astreinen Alternative Metalsong! Hier wird man zum ersten Mal den Namen DREAM THEATER im Kopf herumschwirren haben, der auch später noch das ein oder andere Mal als Vergleich herhalten muss. Nach guten vier Minuten verabschiedet sich der Song mit einem instrumentalen Abschluss um „Virgin Soil Epidemic“ Platz zu machen. Hier darf auch der Gitarrist der französischen, artverwandten Band HARCIDE, Adrien Grosset, ein Solo zum Besten geben. Er ist auch verantwortlich für die Arrangements auf „Crystalline“, „Heretic“ und dem Abschlussbrecher „Argonauts“. Das schon angesprochene „Crystalline“ ist der längste und vielleicht auch schwierigste Song des Albums. Er kommt ganz ohne cleane Vocals aus und bleibt dadurch auch etwas unnahbar. Denn genau das Zusammenspiel der extremen Shouts von Fronter Mehdi und den cleanen Gesangspassagen von Drummer Jason machen aus den Songs von DEDICTED einen wahren Genuss für Freunde harter, progressiver Klänge. Die Nummer 6 auf diesem Album sollte man sich dann ganz dick anstreichen und in Dauerrepeat auf I-Pod und Co laufen lassen. „Rebirth“ ist wohl der stärkste und ausgeglichenste Song auf „Argonauts“. Die ersten zwei Minuten wird die Melodiekeule geschwungen, nur Synthiesounds und Gitarrenklänge untermalen den Gesang von Drummer Jason bevor die Hölle losbricht und Shouter Mehdi die Apokalypse beschwört. Im weiteren Verlauf wächst der Song zu einem wahren Monster von Metalsong heran, während sich Melodie und Härte die Hand geben. Sollten TOOL wirklich mal mehr mit den harten Klängen liebäugeln, so könnte sich das Ganze dann anhören! Das darauf folgende „A Darker Shade“ ist wieder etwas geradliniger, aber nicht minder fantastisch, bevor uns der Titeltrack verabschiedet.

Die Songs halten sich Großteils im Midtempo-Bereich auf, was ihnen auch außerordentlich gut steht. Einige Soundspielerein sind klanglich vielleicht nicht ganz ausgereift, was auch auf die Produktion zurückzuführen ist, die sich aber insgesamt von der guten Sorte zeigt und den Songs den richtigen Stempel aufzudrücken vermag. Mit kleinen Abzügen somit versehen, sollte sich jeder Fan der oben genannten Bands mal dieses Wunderwerk zu Gemüte führen.



Bewertung: 4.5 / 5.0
Autor: chris (07.05.2008)

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