Perzonal War - Bloodline

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VÖ: 30.05.2008
Bandinfo: PERZONAL WAR
Genre: Thrash Metal
Label: AFM Records
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Lineup  |  Trackliste

PERZONAL WAR haftet schon seit Anbeginn ihrer Karriere der Nimbus an, nichts anderes als eine verdammt gute – um jetzt nicht sogar saustarke zu sagen – METALLICA Kopie zu sein. Gut, diesen Vorwurf haben die Herren aus Deutschland mit ihrer 2005er Kanone „When Times Turn Red“ mal heftig zerschossen. Und auch der neueste Streich aus dem Hause der teilweise runderneuerten PERZONAL WARmachine namens „Bloodline“ erinnert nur mehr marginal an die Millionäre über dem großen Teich.

Dafür hat ein deutlich spürbarer moderner Anstrich Einzug gehalten, von dem ich nach wie vor nicht weiß ob ich ihn gut oder einfach nur annehmbar finden soll. Sicher spült sich Sänger/Gitarrist Matthias Zimmer gerade durch neuartige Einsprengsel endgültig vom dem seit jeher anhaftenden Hetfield Vergleich frei, aber so richtig cool klingen PERZONAL WAR nur dann, wenn sie doch im zwar melodiösen, aber irgendwie heftigen Thrash umherlatschen. Warum man dann gerade bei Songs wie „Utopia“, oder „Dead Meaning“ noch zusehends die Stimme von Mr. Zimmer mit reichlichen Effekten verfremden musste, ist rationell nicht ganz nachzuvollziehen. Weit besser, weil auch authentischer, passt da so eine Uptempo Granate wie „All Sides Black“ in den Gesamtkonnex, schön dahindampfender Thrash Metal, der bei allem Speed auch die Eingängigkeit und so manches eingewobenes Schmankerl nicht vermissen lässt.

Richtig lecker ist allerdings die Gästeliste, und irgendwie logisch, dass sich ein Willey Arnett (von den wieder vereinigten Thrashern SACRED REICH), samt seinem Kumpel Schmier gleich mal die Vorzeigenummer auf „Bloodline“ ausgesucht hat. „Two Borders“, gerade durch Schmier’s Kneiff Organ und so manch abartiges Solo der eindeutige Höhepunkt auf einem doch qualitativ ansprechendem Werke. Bei „Shred“ darf dann auch ex-GRIP INC. Fronter Gus Chambers und GRAVE DIGGER Guitarrero Manni Schmidt ran, jene Akzente, die gerade Mr. Schmier gesetzt hat, gelingen den beiden aber nicht.

Sicher sind PERZONAL WAR dem Zeitgeist einen gewaltigen Schritt entgegen gegangen, dennoch enthält "Bloodline" trotz der angesprochenen Neuzeitlichen Zitate noch immer genug gestandene Thrash/Metal Nummern (das melodiöse "Dying Race", oder das speedige "New Confidence" zum Beispiel) um sich eine Bewertung im oberen Drittel der stürmischen Bewertungsskala zu erkämpfen.

Mal schauen, wie die Band sich mit ihren beiden neuen Gesichtern – Gitarrist Daniel Düring (der Ur-Mitglied Sascha Kerschgens nach 11-jähriger Bandzugehörigkeit ersetzen muss) und Bassist Björn Kluth – so in Zukunft schlagen wird. „Bloodline“ indes ist wieder mal ein gutes PERZOAL WAR Album geworden, früher haben halt viele über die METALLICA Anleihen gemeckert, diesmal wird wohl so manchen die moderne Ausrichtung sauer aufstoßen, ich kann eigentlich mit beiden Attitüden des PEPRZONAL WAR’schen Sound gut leben!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (29.05.2008)

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