COG - Sharing Space

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VÖ: 00.04.2008
Bandinfo: COG
Genre: Progressive Rock
Label: Superball Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Australien. Unendliche Weiten. Crocodile Dundee. Dass neben den Urgesteinen Rose Tattoo, AC/DC und dem neuesten Exportschlager Airbourne auch mal andere musikalische Marschrichtungen beackert werden beweist neben Alchemist das Trio aus Sydney namens COG.

Nach diversen EP & Singles beim zweiten Album angekommen (und noch immer nicht mehr als ein Insidertipp) verbinden sie gekonnt die verschiedensten Elemente des Breitwandrock, progressive Untertöne und so manch metallische Ausritte. Schon beim ausladenden Opener vermengen sich ruhige, nahezu sphärische Klänge mit elegisch-getragenen Vocals, dynamischen Rockriffs und einem gelungenen Wechselspiel aus hart und zart; dazu passend ein paar sparsame elektronische Einsprengsel. Quasi ein Rundflug über den roten Kontinent mit all seinen Elementen, wenn auch eine Spur zu lang.
Den optimalen Radiosong/Singlehit schiebt man mit „Are you Interested?“ gleich hinterher: perfekt in Länge und Anspruch, weder zu klebrig noch zu niveaulos - inkl. einem catchy Refrain im Talon, nimmt der melancholisch beschlagene Track einem ab der ersten Sekunde gefangen.
Gefangen ist das richtige Stichwort – jede Komposition hat unzählige Breaks, Tempiwechsel und großartige Momente zu bieten, welche geradezu fremdartig und überraschend anders auf den Hörer einwirken. Alternative, anspruchsvolle Musik ohne Wiederkäufunktion - zwar finden sich auf „Sharing Space“ keine neuartigen Zutaten, die intime Vermengung derselben liefert , neben dem anders gelagerten Lifestyle bzw. Background, aber interessante Ergebnisse.

Faserschmeichler wie „What If“ duellieren sich mit beinahe lupenreinen, 16:9-formatigen Rockhits („Bird of Feather“ / „Four Walls“); da paaren sich Einflüsse von Dredg („Swamp“) mit der Unbekümmertheit von Faith No More / Tool, verträumte Melodylines treffen auf großartig-eingängige Refrains und ergeben unterm Strich ein kraftvolles Bild.
Massentauglich zwar nur bedingt, aber auch wenn sich zwischen den erwähnten Perlen auch so manch sperrige oder durchwachsene Minuten befinden, sollten sich Freunde der gepflegten Unterhaltung nach „Sharing Space“ umsehen.

Probleme könnte am ehesten noch das umfassende Programm machen - 72 Minuten (verteilt auf 13 Abschnitte) bieten wahrscheinlich mehr Information als dem heutigen Konsumenten lieb ist. Aber auch dafür gibt’s eine Lösung – einfach in 2 Etappen aufteilen, hören & geniessen! So hat man a) weder ein Sättigungsgefühl und man bekommt b) knappe 2 Alben für den Preis einer einzelnen CD.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (03.06.2008)

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