In Tha Umbra - Thus Open Thine Eerie Wings like an Eagle and soar the Winds of Chaos

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VÖ: 00.05.2008
Bandinfo: In Tha Umbra
Genre: Death Metal
Label: Agonia Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Ein ziemlich eigenwilliges Werk in neun Kapiteln kredenzen uns die (neuerdings nur mehr als Trio werkelnden) Portugiesen . Genauso sperrig wie der Albumtitel muten die folgenden fünfzig Minuten an, überraschen jedoch nach einem eher gewöhnlichen Einstieg mit immer interessanteren Songideen bzw. Aufbauten.

Der gut sechsminütige Auftakt (nach dem obligatorischen, aber angenehm kurzen Intro) zelebriert in den ersten Hälfte noch gut abgehangenen Black/Death mit einer scharfen & dennoch akzentuierten Stimme, fliessendem Riffing und einem etwas gewöhnungsbedürftigen (Live)Sound wo sich kleine holprige Übergange ins Programm eingeschlichen haben. Klassische Solis gehören ebenfalls ins Erscheinungsbild wie treibende Parts, welche aber nie in sinnloses Geprügel ausarten. Pure, nackte Agression ist genausowenig ihr Ding wie ins Gesicht springende Hooklines.

Immer wieder auftauchende Cleangesänge (vorwiegend in der Landessprache gehalten und daher leicht exotisch anmutend) bereichern die Songs ebenso wie die verspielt gehaltenen Gitarrenmuster die sich mal schleppend, mal dynamisch durch das Material fräsen. Schräge Läufe sind aber - ebenso wie spartanisch auftauchende Highspeedausflüge oder weiblicher Backgroundgesang - nicht die Stärken von In Tha Umbra. Wenn sich überhaupt mal Vergleiche anbieten dann könnte man diese zwei Namen unterbringen: Moonspell (klar) und Orphaned Land. Eventuell mit mehr Black-Schlagseite, aber dennoch mitunter mit den selben Einflüssen hantierend.
Zwar sind altbewährte Strickmuster im Songwriting durchaus erkennbar, trotzdem versuchen sich In Tha Umbra nicht zu wiederholen, bauen akustische Strecken ebenso wie dynamische Up-and Downs in ihre ausladenden („Apsinthion Thirst“ schafft es auf rund 9 Minuten) Ergüsse. Schwelende atmosphärische Stimmungen sind - wie auch die metallischen Ausbrüche - ein Muss. Und trotzdem sind die mannigfaltigen Einflüsse nicht immer 100%ig stilsicher im Gesamtbild verankert, wenn auch nicht eine Minute langweilig. Da muss noch etwas am Feinschliff gewerkelt werden…

Weitere Anspieltipps sind das ungewöhnlich ruhig arrangierte „A Cornucopia Regia“ (komplett in Portugiesisch gehalten und mit cleanem Male/Female-Gesang in der Hauptrolle) - und - das mit Hammondorgeln unterlegte „And Damnation ´s Rash Bled Fevers“ , welches ein leichtes 70er-Flair in den Song zaubert, dazu progressive Elemente plus leicht maidenlastige („Killers“-Phase) Gitarrenstrukturen serviert.

Unterm Strich steht ein durchaus interessantes Album, welches vor allem in der zweiten Hälfte aus den festgefahrenen Strukturen ausbricht (die bei "Emerge Affliction" weitestgehend pulverisiert werden) und für die Zukunft noch einiges erwarten lässt. Zum Nebenbeihören ist „Thus Open Thine Eerie Wings…“ jedoch nur bedingt geeignet – eine Portion Geduld sollte vom Hörer schon mitgebracht werden…



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (09.06.2008)

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