Gloria Morti - Eryx

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VÖ: 00.05.2008
Bandinfo: Gloria Morti
Genre: Death Metal
Label: Cyclone Empire
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Aller Anfang ist schwer – nach einigen Demos / Promos und einem untergegangenem ersten Album stehen die Finnen mit dem zweiten Album auf der Matte! Mit freundlicher Unterstützung von Cyclone Empire wird nun „Eryx“ auf die Massen abgefeuert, ein Fehlschuss scheint aufgrund der Qualitäten ausgeschlossen…

Irgendwo zwischen den Ecken Behemoth / Zyklon und Emperor / Nile zaubern G.M. von der ersten Sekunde an einen Grinser in mein Gesicht: jawoll, SO muss das sein – immer schön den Ball nach vorne, ein paar technische Spielereien im Mittelfeld (für die Fans) und dann aber rein ins Tor ! Mit flottem Tempo, ausgeprägten spielerischen Stärken plus sicherem Paßspiel - und - einer Grundhärte die dem Gegner das Fürchten lehrt, meistern alle 11 Mitspieler die Vorrunde. Mittelfeldregisseur Psycho verteilt die Bälle geschickt, keift und pöbelt aber auch mit dem Schiedsrichter wenn das Tempo mal rausgenommen oder versteckte Fouls (die meist von der unschuldig am Seitenout platzierten Keyboarderin eingestreut werden) begangen werden.
Nachdem einige etwas unscharfe Schüsse auf Tor gezirkelt wurden („Deathstream“ & das instrumentale „Mesopotamnia“ ) gibt’s immerhin 5 mal Grund zum jubeln : „Phoenix Caged in Flesh“ trifft nach sauberem Kurzpass-Spiel und einem berauschenden Soloantritt mitten ins Schwarze, ein Konter auf allerhöchstem Tempo und Niveau. Sogar Mrs. Kemppainen spielt sich mit verwegenen Tönen in den Strafraum. Etwas frickeliger und mit weniger Angriffstempo in Petto punktet „Evermorose“ - irgendwie geht der Ball nach einem Strafraumgestocher dann doch noch über die Linie…
Mit bewegendem Tasteneinsatz spielt „Prophet of Eosphorus“ gross auf: hier wird Einsatz und Kampfgeist zelebriert, der Ball oft in den eigenen Reihen gehalten und mittels einiger kleiner Tricks die Spannung aufrechterhalten. Ganz anders „Synthetic Eden“: ohne Kompromisse wird das runde Leder immer und immer wieder in den Strafraum gedroschen und – nach einem kurzen Abwehrversuch – per Kopf versenkt. Tempofussball par excellence !
Mittels einer prominenten Einwechslung (Destructhor mit dem Rückennummer 666) wird das lauffreudige „Sands of Hinnom“ aufgewertet. Trotz der etwas konservativeren Anfangsvariante wird der Zug zum Tor mit laufender Spieldauer immer stärker, auch das Mittelfeld bewegt sich gut in die freien Räume und macht so permanent Druck über die Flügel! Stark auch „The Origins of Sin“: zwischen abgesichertem Offensivfussball und einem vibrierendem Ende gibt das zirkulierende Mittelfeld einige starke Sologänge zum besten, hantiert geschickt mit den verschiedensten Riffvariationen und drückt auch - wenn nötig - aufs Tempo.

Der Rest bewegt sich geschlossen auf gutem Niveau und hat mit „Until the Wretched Whimper (geiler Titel auch) auch noch einen Stangenschuss zu verzeichnen. Well done, aber warum die Burschen schon knapp 5 Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit in die Kabinen latschen sollte der Trainer mal hinterfragen… Mangelnde Kondition? Den Pfiff von der gegnerischen Tribüne als Pausensignal interpretiert? Egal, trotzdem ein schönes, attraktives Spiel mit vielen Straufraumszenen von der jungen Finnentruppe…



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (13.06.2008)

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