In Extremo - Sängerkrieg

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VÖ: 00.05.2008
Bandinfo: IN EXTREMO
Genre: Rock
Label: Universal Music Austria
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Lineup  |  Trackliste

Das ist es also, das neue IN EXTREMO Werk namens „Sängerkrieg“! Wie bereits im Vorfeld zu hören war, sollte sich die neue Veröffentlichung der Band noch weiter von den eigenen Wurzeln entfernen.
Diesem Urteil hat man eigentlich auch nichts entgegen zu setzen: IN EXTREMO sind anno 2008 extrem variabel, aber auch extrem weit weg von ihren eigenen Wurzeln.

Heute geht man eindeutig in Richtung der deutschsprachigen Rockmusik. Teilweise erinnern die neuen Songs mehr an die BÖHSEN ONKELZ als an die frühen IN EXTREMO.
Soll heißen: Es gibt einige ordentliche, einfach strukturiere Rocksongs mit Mitsingpotenzial zu vernehmen, die eigentlich auch zu den Highlights des Albums zählen, wenngleich die Fans der ersten Stunde dies naturgemäß anders sehen werden. Doch „Sieben Köche“, „Sängerkrieg“ oder „Frei zu sein“ funktionieren an und für sich prächtig. Einzig und allein das “Tag“ IN EXTREMO wirkt dabei etwas befremdlich.

Doch diese partykompatiblen (und demnach etwas seichten) Rocker alleine machen nicht das komplette Album aus. „Requiem“ und „Zauberspruch“ z.B. nähern sich der frühen Attitüde der Band durchaus an, wenngleich „Requiem“ einfach nicht gefallen will. So gut „Das Letzte Einhorn“ auf den rockigen Tracks seine rauen Stimmlagen in das musikalische Gesamtwerk inkludieren kann, so unbeholfen klingen die Vocals bei manch ruhigerem Lied. Es gibt aber auch einen spanisch sprachigen Song namens „En Esta Noche“ und einen englischen Song (eine Coverversion von THE EDITORS) zu hören. Zudem hat man mit „Mein Sehnen“ einen interessanten, ruhigen Track auf Lager, der das Fanlager ebenfalls spalten wird.

Doch ist „Sängerkrieg“ nun gut, weil abwechslungs- und facettenreich?
Oder ist es mies, weil man sich zumindest partiell an den Massenmarkt anzubiedern scheint?
Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte: Sieben Köche verderben in diesem Fall zwar nicht den Brei, doch kochen sie ein etwas undurchsichtiges Süppchen. Etwas mehr an Ideenreichtum, wäre an der einen oder anderen Stelle durchaus angebracht gewesen.
Die „neue“ Ausrichtung IN EXTREMO’s befindet sich momentan in der Entstehungsphase. Auch wenn die Vorzeichen auf deutschrockigen Sturm stehen, ist die zukünftige Ausrichtung noch nicht klar ersichtlich. Was bleibt ist ein vielschichtiges, teilweise interessantes, aber eben auch etwas zwiespältiges Album, das sich näher an den Massengeschmack heranpirscht und bei dem einen oder anderen „alten“ Fan für Enttäuschung sorgen wird.
Quo vadis, IN EXTREMO? Die Zukunft wird’s zeigen!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: El Greco (13.06.2008)

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