Misery Signals - Controller

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VÖ: 25.07.2008
Bandinfo: Misery Signals
Genre: Metalcore
Label: Ferret Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Früher, ja früher waren die MISERY SIGNALS noch richtig schön melodiös, OK sind sie heute auch noch teilweise („Ebb And Flow“ zum Beispiel), aber im Vergleich zu Vorgängerwerken der Sorte „Misery Signals“ oder „Mirror“ haben die Herren aus Milwaukee doch einen zacken an Härte draufgepackt. Besonders Fronter Karl Schaubach hat seine Stimme deutlich tiefer gepeilt, gefällt auch in den geshouteten Beiträgen und hat die melodisch, zarten Töne bis auf wenige Ausnahmen eigentlich ad acta gelegt.

Reglertechnisch durfte den Amis diesmal (wieder) ein gewisser DEVIN TOWNSEND unter die Arme greifen (nach dem 2004er Debütwerk schon das zweite Mal!), und der kanadische Ausnahmemusiker hat dem Quintett einen schön trockenen, mitunter auch leicht depressiven Klangteppich gewoben, der die doch härtere Ausrichtung von „Controller“ perfekt inszeniert. Wobei nur auf die Glocke wäre ja auch fad, daher überrascht for instance „Reset“ mit locker flockigem Akustik Outro und im abschließenden „Homecoming“ darf sogar zu leichten Xylophonklängen ein wenig drauflos gejammt werden.

Der Terminus Metalcore passt bei MISERY SIGNALS seit diesem Album nur mehr bedingt, „Controller“ ist ebenso hart wie komplex, darf prollig drauflos brettern, aber genauso mit Hirn und Überlegung agieren und muss nicht mit Gewalt alles in den Boden stampfen, da bleibt Zeit und auch Raum für Atmosphäre und mitunter auch Melodischer Verspieltheit. Ob der zeitweisen Sperrigkeit braucht das Teil zwar seine Runden, haben sich die knapp 40 Minuten aber einmal eingebrannt, dann macht „Controller“ wirklich ungemeinen Spaß, einfach weil es so schön non konform geworden ist.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: Reini (12.08.2008)

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