December Flower - Moloch

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VÖ: 00.00.2008
Bandinfo: December Flower
Genre: Death Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste

In Zeiten des High-Tech-Formates ist das hier vorliegende Demo eher spartanisch und unauffällig ausgefallen: simples s/w-Cover und auch sonst eher dürftige Informationen, Texte gibt’s nich und auch sonst wenig Aufregendes an dem ganzen Paket.

Aber: Was zählt ist ja die Musik! Und die ist bei weitem nicht so gewöhnlich wie es der erste Eindruck vermuten ließ. Dass skandinavischen Melodeath-Heroes wie At TheGates oder alte(!) In Flames / DarkTranquillity nicht nur einmal bei den 5 Songs (plus Outro) um die Ecke lugen macht nix, da das Energielevel und der (für eine Eigenproduktion erstklassige, weil sehr lebendig und warm gestaltete) Sound stimmen.
Melodisch und dennoch bretthart touchieren die ersten Minuten den geneigten Hörer: Straight und immer im kontrollierten Uptempi holzen die fünf Germanen durch ihre Interpretation von Deathmetal; griffig und mit vielen Leads verziert macht vor allem der Auftakt „Fall of Man“ Laune. Das Doublebassmonster „Haunted by Horror“ lebt nicht nur von einem gelungenen Gitarrenhook, sondern auch aus dem gekonnten Mix aus leichtfüssigem Geriffe und brachialer Power. Wer´s gerne etwas flotter haben will darf bei „Utopia“ und dem Titelstück vorstellig werden; hier werden immer wieder unzählige treibende Parts mit melancholisch-fliessendem Twinguitarattacken vermengt - und - dazu mit dem sehr passendem Organ von Schreihals Manuel abgerundet.
„Despise the Life“ klingt von der Aufnahme her anders , irgendwie roher – mag sein dass hier ein etwas älteres Stück seinen Weg auf den Rundling geschafft hat ; qualitativ fällt das jedoch nicht ins Gewicht ! Verzichtbar ist höchstens der allzulange Ausstieg namens „A New Day´s Dawn“, hier hätte ein weiteres (verzerrtes) Stückchen Todesmetall sicherlich mehr Sinn ergeben…

Mag sein dass der Sound von December Flower altbacken wirkt, aber wer seine Schäfchen vorallem zwischen den Jahren 1994 und 1999 in den CD-Schrank getrieben hat, kann sich das durchaus gelungenes Erstlingswerk (!) von December Flower ohne allzuviel Bauchweh einverleiben. Innovationspreise wird „Moloch“ natürlich keine einheimsen, dafür legt man aber einen knalligen und im besten Sinne trendfreien Silberling vor…
Im nationalen Vergleich darf man sicher auch auf die Frühwerke von Night in Gales oder Burden of Grief zurückgreifen ( um mal ein paar Vergleiche anzustellen); für die Zukunft gilt: mal schauen wohin die Reise geht…



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (13.08.2008)

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