The Howling Void - Megaliths of the Abyss

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VÖ: 00.07.2008
Bandinfo: THE HOWLING VOID
Genre: Doom Metal
Label: Metalhit
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Lineup  |  Trackliste

Das Ein-Mann-Projekt THW spuckt auf dem monolithischen Erstling Funeral Doom der angenehmsten Sorte aus: angenehm zum hören, trotz aller Negativität und nihilistischen Grund- bzw. Hintergedanken. Achtung: Suizidgefährdete und Tempofreaks dürfen aber trotz allem schon mal zum nächsten Review blättern…

Denn – und so viel sei an dieser Stelle mal klargestellt, das Doomgenre und insbesondere dieses Subgenre sind mit unzähligen sowie unbedachten Vorurteilen überhäuft worden, dass man bei „Megaliths of the Abyss“ eigentlich schon die Unkenrufe von weitem hört. Langweilig, zu langsam, zu spartanisch oder zu behäbig – oder was auch immer.
Egal, die Doomgegner dürfen hierum auch ein weiten Bogen machen, der Rest darf sich an vier überlangen Brocken laben welche die Grundessenzen des Funeraldooms wohl mit der Muttermilch aufgesogen haben: lavaartiger, minimalistischer Sound, tranceartige Riffgebirge, wohldosierte Tastentöne und dazu das todesmetallische Pendant am Mikrofon. Ohne amtlichen und fein abgeschmeckten Guturalgesang geht da gar nix. Genau diese Zutaten verbergen sich auch auf dem eröffnenden Titeltrack, welcher gut 10 Minuten (= Durchschnittsdauer) eine Reise in die seelischen Abgründe antritt – enorm finster, nichtsdestotrotz majestätisch und erhaben zugleich fällt man mit jedem Snareanschlag in eine Art Leichenstarre. Wabernde Keyboardsequenzen, konsequent angeschlagene und nachklingende Gitarrensaiten beherrschen eine trostlose Szenerie, wohin das Auge auch reicht. Funktioniert bei Tageslicht nur bedingt, also die Nacht abwarten & Kopfhörer überstülpen.

Wo bei ähnlich gelagerten Doomdeathbands (wie zB die Altwerke von MyDyingBride) noch ein paar Tropfen Licht in die Kompositionen miteingeflossen sind so gibt’s hier die volle Breitseite Düsternis – isoliert von der Aussenwelt betritt man spätestens beim nebulös betitelten „Oroborus“ die weit aufgerissene Tür zur Unterwelt. Hier gibt’s zudem noch einige düstere Melodiebrocken in Form von schön ausgewalzten Gitarrenlicks, so gut wie keine Tempovariation und nur mehr SlowSlowSchlürfGrowl zum Quadrat. Eben das, was man als Zeitlupenfreak so braucht. Nix Neues, dafür aber konsequent von Anfang bis Ende durchgezogen … und mit dem abschliessenden „A Name Writ in Water“ hat man sich für die Zukunft auch noch einen hübschen Brocken vor die eigene VerbesserungsSkala geschmissen; wahrlich ein Leckerbissen vor dem Herrn (welchem auch immer)!

Fans von Skepticism, Thergothon oder Evoken dürfen hier mehr als nur einen kurzen Abstecher riskieren - wenngleich THW noch nicht ganz die Klasse dieser FuneralDoom-Meister erreichen (und auch nicht so fies wie Khanate oder Esoteric durch die Gehörgänge waten) darf man „Megaliths of the Abyss“ sicherlich ganz weit oben in der Einkaufsliste notieren. Allzuviel Auswahl hat man ja anno 2008 in diesem trostlosen Genre nicht (mehr)…



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: PMH (25.08.2008)

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