PTSD - Burepolom

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VÖ: 22.09.2008
Bandinfo: PTSD
Genre: Alternative Metal
Label: My Kingdom Music
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Darf´s ein bisserl „Depressive Crossover Metal“ sein ? Die Italos von POST TRAUMATIC STRESS DISORDER (kurz PTSD) kredenzen uns auf ihrem ersten Silberteller jede Menge Songs die frei nach der Maxime „hart, aber herzlich“ Einlass in die stilverklebten Gehörgänge fordern.
Die Parallelen zu den im Infoblatt genannten Alice in Chains, Deftones, Korn bzw. Katatonia oder Linkin Park (!) sind zwar marginal, dennoch durchzieht das phasenweise heftige Material gewisse NuMetal-Einflüsse, die hier aber auf eine dunklere Art und Weise präsentiert werden - und ohne Chartsambitionen frei von der Leber weg komponiert und umgesetzt wurden.

Der eingängige wie melodische Opener „Jerkwater“ eignet sich als Einstieg geradezu perfekt; nur mit dem Ausbruch am Songende dürften Zartbesaitete einige Schwierigkeiten haben … danach gehen PTSD etwas progressiver zu Werke und sind sich auch nicht zu schade ein paar Keyboardtakte oder eine leicht gemächlichere Gangart anzuschlagen. Immer wieder im Blickpunkt: die gefühlvollen wie songdienliche Vocals von Henry Guy (komischer Name); zwar nicht frei von Kitsch und nasalem Geheule – dennoch passender wie so mancher Schreiakrobat. Und einem Layne Staley an manchen Stellen gar nicht so unähnlich …
Wenn die stark präsente Rhythmusfraktion mal ein wenig die Zügel schleifen lässt wird’s gleich noch eine Spur interessanter wie auch ruhiger - „Anyone“ ist ein geradliniger, fast schon zappelbudenverdächtiger Hartwurstsong mit einprägsamen Refrain und ein paar Tupfer Keyboardballast ; „Beat me Down“ eine im besten Sinne abrockende Halbballade mit einer Überdosis Melancholie (und einem Paradise Lost – Gedächtnisriff gegen Ende) im Bein und das reichlich Herzschmerz verströmende „Still Love“ ein Garant für ein gelungenes akustisches Vorspiel.
Dazwischen gibt’s ein paar aus dem Rahmen fallende Stückwerke wie zB. „Neurotted“, welches Stakkatoriffing mit leichtem Industrialflair und einigen wenigen Growls kombiniert - sowie den leicht militärisch unterwanderten Titeltrack, der aber nach ein paar Durchgängen durchaus zu gefallen weiss.

Leicht zu kategorisieren sind PTSD keineswegs, interessant aber allemal – auch wenn ein paar kleinere kompositorische Schwächen so manche Songs durchziehen darf man „Burepolom“ keinesfalls unterschätzen. Vorausgesetzt ihr lasst das Album ein wenig auf euch wirken und dreht nicht schon nach ein paar Sekunden die Ohren in Richtung „leichtverdaulicher“ Mucke …



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (19.09.2008)

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