The Oath - 4

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VÖ: 03.10.2008
Bandinfo: The Oath
Genre: Black Metal
Label: Code666
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Obwohl „4“ erst das zweite abendfüllende Scheibchen der doch schon seit einigen Jahren dahinwerkelnden Franzmänner ist muss man ihnen eines lassen: Sie wissen wie der Hase läuft und was beim Nachwuchs gerade angesagt ist – nicht zu böse, nicht zuu schnell, nicht zu kompliziert; so klappts auch mit der jüngeren Klientel. Tiefgang, der geht aber anders …

Auf ausgelatschten Pfaden trampeln THE OATH in der folgenden Dreiviertelstunde lockerflockig dahin: gut portioniertes Gekeife, massig Tempo und dazu ein Meer an Keyboarddressing welches sich wie eine akute Magenverstimmung ums Gemüt legt , sind die Hauptingredienzen dieser Platte welche über die ganze Spielzeit hinweg nur eine Botschaft lautstark hinterlässt: „Ich tu dir nicht weh!“
Das standardisierte Intro mal weggeskippt bügelt einem „This Day“ mit aggressivem Geriffe, Uptempogebretter und einem aalglatten Sound die letzten Falten aus dem Gesicht.
Modern, technisch versiert und dennoch seelen –& identitätslos werden die meisten Kompositionen aus dem Köcher gezaubert, kleine Ausreisser nach oben wie das durchaus pfiffig arrangierte „Orgasm“ oder das ohne Peinlichkeiten auskommende „Dead Inside“ stehen hier eindeutig in der Unterzahl da.

Natürlich beherrschen die Jungs mit den seltsamen Pseudonymen ihr Handwerk und so manche Songpassagen erinnern durchaus gekonnt an die neueren NAGLFAR / DIMMU BORGIR mit etwas mehr Tod im Spiel; trotzdem raubt einem das penetrant klimpernde Tasteninstrument den letzten Nerv - so billig, ideenlos und kitschig das einem einfach nur nach „Mission: Destroy“ zumute ist!
Zweiter Anklagepunkt: „A Question of Faith“ – mein lieber Schwan, mit so einem Cleangesang kommst du nicht einmal bei Popstars in die zweite Runde – bitte aufhören! Rausschneiden! Verdrängen !
Dass der Kitsch in der weiteren Folge etwas unterdrückt wird kommt dem leicht gesteigerten Härtegrad zugute: Mehr Tod rein, Keyboardanteil leicht reduzieren (von 90 auf 75%) und Temposchraube anziehen – und gut is; „Unholy Blood“ reicht dabei auch dem Bruder Grunz die Hand und verdrückt sich für ein paar Sekunden in die erste Reihe. Ganz brauchbarer Song.
Nach dem selben Schema (F ..ad) wie die ersten Songs verheddern sich „The Unborn“ , „Lifeless Desire“ und „War“ im musikalischen Niemansland: nett, aber im Endeffekt bedeutungslos … zu marginal sind die Unterschiede im Songwriting als dass man hier die Songs auseinander halten könnte.

Ein Extrem-Metal Highlight ist „4“ unterm Strich keinesfalls geworden; dafür sind die Kompositionen zu gesichtlos (um nicht zu sagen belanglos) - und für Innovationen sind die Franzosen ja noch nie bekannt gewesen … stark ausbaufähige Sache in meinen Augen.



Bewertung: 2.5 / 5.0
Autor: PMH (06.10.2008)

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