Eatliz - Violently Delicate

Artikel-Bild
VÖ: 30.09.2008
Bandinfo: Eatliz
Genre: Alternative Rock
Label: Anova
Hören & Kaufen: Amazon | Ebay
Lineup  |  Trackliste

Progressive Musik aus Israel scheint in letzter Zeit einen kleinen Boom zu erleben, und so erfreut uns nach den überragenden EPHRAT bereits die nächste hoffnungsvolle Newcomerband aus dem krisengebeutelten Land mit einem gelungenen Debüt. Nur sollte man sich weder vom niedlich blutigen Cover, noch von der Tatsache das EATLIZ übersetzt Schlachthaus bedeutet in die Irre führen lassen, denn mit Metal hat das Sextett um Frontfrau Lee Triffon recht wenig am Hut.

Die Band bezeichnet ihren Stil recht treffend als „Complicated Pop“, auch wenn es niemals übertrieben kompliziert wird. Ihr Popverständnis liegt natürlich meilenweit von jeglicher Radiotauglichkeit entfernt, auch wenn die Single „Attractive“ ein gewisses Hitpotential nicht verstecken kann. Bei aller Melodieverliebtheit gibt es aber immer viele verspielte Details sowie ausreichend schräge Einfälle, sodass EATLIZ niemals in Verdacht geraten können, eine gewöhnliche Band zu sein. Selbstredend dürfen auch die für israelische Bands schon obligatorischen orientalisch angehauchte Passagen nicht fehlen („Be Invisible“), und wenn bei „Big Fish“ eine stark gewöhnungsbedürftige männliche Stimme einen herben Kontrast zur souveränen Lee darstellt, dann ist man schon fast bei den SUGARCUBES angelangt.

EATLIZ spielen gekonnt mit Gegensätzen und schaffen dabei scheinbar mühelos einen breiten Spagat zwischen Anspruch und Eingängigkeit hinzuzaubern. Ein wenig rutschen sie dabei zwar auch zwischen die Stühle, aber wenn man sich genauer mit „Violently Delicate“ beschäftigt, lässt einem der Zauber des kleinen Mädchens mit den Hasenohren so schnell nicht mehr los.



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: bender (09.10.2008)

ANZEIGE
ANZEIGE