Blackmore's Night - Secret Voyage

Nix Neues bei Familie Blackmore. So ähnlich könnte man das siebente Studioalbum von BLACKMORE'S NIGHT kurz und bündig auf einen Nenner bringen, und Fans wie Gegner wissen was sie zu tun haben: blind kaufen bzw. weiterhin konsequent ignorieren.

Und so spielen sich Herr Blackmore, Frau Night und deren Barden durch zwölf Songs, die dem Crossover aus Renaissance, Folk und Rock frönen. Mehr oder weniger bekannte traditionelle Weisen werden ver-blackmoresnight-isiert, es gibt wieder die auf den Konzerten so beliebten Drinking-Songs ("Toast To Tomorrow") und so manches Augenzwinkern ("God Save The Keg", was soviel bedeutet wie "Gott schütze das Fässchen"). Alles wie immer also? Nun, nicht ganz. Positiv fällt auf, daß sich Candice Night´s Stimme in den vergangenen Jahren deutlich weiterentwicket hat und in manchen Songs um etliches voller klingt als noch zu den Anfangstagen der Band. Weniger erfreulich hingegen die offensichtliche Lustlosigkeit, mit der BLACKMORE´S NIGHT vor allem durch die zweiten Hälfte des Albums quälen. Trauriger Höhepunkt ist der Elvis Klon "Can´t Help Falling In Love", der ob seiner erschreckenden Fahrstuhl-Attitüde an Belanglosigkeit kaum zu überbieten ist. Dagegen ist das mittlerweile schon obligatorische RAINBOW-Cover ("Rainbow Eyes") eine wahre Glanzleistung. Sehr schön gelungen ist auch "Locked Within The Crystal Ball", welches Blackmore aus den Grundmauern des bekannten Mittelalter-Liedchens "Stella Splendens" zu einem achtminütigen Epos aufgeblasen hat.

"Secret Voyage" reiht sich in die Riege der bisherigen BLACKMORE´S NIGHT Alben ein, ohne in die eine oder andere Richtung groß auszuschlagen. Eine angenehme CD für ruhige Stunden, aber gewiss keine herausragende Meisterleistung.