Battlelore - The Last Alliance

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VÖ: 26.09.2008
Bandinfo: Battlelore
Genre: Gothic Metal
Label: Napalm Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

BATTLELORE aus Finnland machen “Epic Fantasy Metal”, was selbstverständlich ein absolut natürlich entwickeltes Genre und kein von Plattenfirmen kreierter Terminus ist. Schließlich muss man diese Art von Musik ja unbedingt so nennen, da die Mixtur aus verschiedenen Vokalstilen und epischem Metal eine atemberaubende Innovation darstellt. Wer die Ironie dieser Zeilen immer noch nicht verstanden hat, sollte mal kurz in sich gehen.

Tatsache ist leider auch, dass die Erwartungen an BATTLELORE recht niedrig sind, da die bisherigen Leistungen der Band nicht unbedingt begeistern konnten: Zu langatmig, zu eintönig und vor allem zu versunken in den wenigen eigenen Ideen, präsentierte sich diese Band in der Vergangenheit.
“The Last Alliance“ bewegt sich mit langsamen Schritten in die richtige Richtung. Die Musiker agieren professionell, wenngleich dieses Album vor allem von den unterschiedlichen Gesangsstrukturen geprägt wird: Die weiblichen Vocals von Kaisa und die Growls und Klargesänge von Tomi Mykkanen stehen eindeutig im Rampenlicht. Beide machen ihre Arbeit ganz gut, wobei Tomi vor allem bei den leider zu spärlich eingesetzten cleanen Vocals überzeugen kann. Anscheinend hat der Herr die letzten Leistungen eines anderen Tomi aus Finnland (namens Joutsen) als Orientierungshilfe herangezogen, was dem Material gut zu Gesicht steht.
Die instrumentale Leistung ist sauber, geht aber in ihren Einzelteilen etwas unter. Und da ist man auch zugleich beim größten Problem BATTLELORE’s: Während die Finnen es inzwischen verstehen spannende Einzelteile zu schreiben, befindet sich auf “The Last Alliance“ noch ein gewisses Maß an Einheitsbrei und Durchschnittlichkeit. Die Songs werden eiserne Verfechter J.R.R. Tolkien’s dennoch in fantasievolle Sphären transferieren, da sie eine Vielzahl an unterschiedlichen Spannungsbögen und epischen Komponenten beinhalten. Nur leider funktioniert dieses Gebräu nicht immer, was den Durchschnittsmetaller schnell auf den Boden der Realität zurückbringen wird.

Trotz dieser harten Worte muss man BATTLELORE eine positive Entwicklung bescheinigen. Sie haben sich selbst große Aufgaben auferlegt, die sie noch nicht perfekt bewältigen. Epische, pompöse und dazu noch spannende Musik zu kreieren ist kein leichtes Unterfangen. Um das in Zukunft zu schaffen, braucht das Songmaterial mehr tolle Refrains, knackige Instrumentalpassagen und ganz einfach mehr Biss! Dies schließt die epische Komponente keineswegs aus, würde dem Material aber etwas an Harmlosigkeit nehmen. Für die gute Produktion von Dan Swanö, die ansprechende musikalische Leistung und die zumindest partiell gelungenen Songteile gibt es von meiner Seite 3 Punkte. Jeder, der bereits mit den Vorgängerwerken glücklich wurde, kann aber getrost zu “The Last Alliance“ greifen!



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: El Greco (27.10.2008)

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