Akrival - Vitriolic

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VÖ: 00.07.2008
Bandinfo: Akrival
Genre: Progressive Death Metal
Label: Pictonian Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die Berliner von AKRIVAL dümpeln nun schon seit 14 Jahren in der Musikszene herum, haben aber mit „Vitriolic“ erst ihren zweiten Longplayer am Start: von einer aufregenden Mischung die die Namen Abigor sowie Atheist in den Raum wirft ist hier die Rede; anspruchsvollen Black/Death sollte man von einer solang aktiven Formation also durchaus erwarten dürfen …

Rein vom instrumentalen Standpunkt gibt’s von meiner Seite auch nichts zu bemängeln, sowohl die Gitarrenfraktion als auch das komplexe Drumming und der hervorgehobene Bass machen den Tonträger für Technikfreaks wohl interessant, nur stimmt leider das Rahmenprogramm nicht immer - zu selten blitzen wirklich herausragende Momente im gleichgeschalteten Programm hervor um den guten Musikern auch gute Songs zur Seite zu stellen – auch wenn der Sound für eine im Underground verhaftete Band durchaus differenziert und kraftvoll rüberkommt, die Drums im Gesamtbild aber vll. eine Spur zu weit im Vordergrund stehen …
Trotzallem bietet vorallem die Bassarbeit einigen Grund zum Reinhören – stets um eigene Akzente bemüht bietet diese der Sechsaitigen mehr als nur Paroli, schafft so eine Abgrenzung zum festgefahrene Blackmetal-Schemata und frickelt durchaus in Gewässer die SADUS, ATHEIST oder DEATH einst erfolgreich durchwateten. Da aber die etwas hölzernen Gesangsarrangements zumeist in beliebigen wie schwer durchschnittlichen Schwarzwurzelklischess abdriften und die dauerhafte Highspeedbeschallung alles andere als Abwechslungsreichtum vorexerziert muss man sich an die raren Momente der Überdurchschnittlichkeit klammern wie ein Ertrinkender an einem vorbeiziehendem Stück Treibgut – „Moor of Mercilessness“ oder das mit einem genialen Bassthema aufwartende „Striving for Antipathy“ dürften solche Rettungsanker sein …

Tolles Handwerk, laues Songwriting – so oder so müssen die Kompositionen in Zukunft mehr Eigencharakter und Dynamik einbringen um nicht vollends in der grauen Masse der durchaus gefälligen, aber auch viel zu zahlreichen Konkurrenz in der Mittelklasse unterzugehen.
Da aber einige Stücke sich durchaus in avantgardistischen Ansätzen versuchen und nebenbei straightes Bangfutter (wenn auch nur kurzfristig) einschieben bleibt die Versuchung einer gesichtlosen Bewertung aussen vor.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (26.10.2008)

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