The Ugly - Slaves to the Decay

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VÖ: 14.11.2008
Bandinfo: THE UGLY
Genre: Black Metal
Label: Dental Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Eine weitere Katastrophenbande aus den Nordlanden hat sich mit „Slaves of the Decay“ im schwarzmetallischen Randgebiet erstmals verewigt – The Ugly (gar nicht mal so unpassend wenn man sich ein paar Bandbilder gibt) probieren´s dazu mit einem Schuss Punk sowie einer Schippe Deathmetal, technischen Fertigkeiten und der allgegenwärtigen Coolness… und fertig !

Inmitten des treibenden Liedguts fällt die thrashlastige Vergangenheit der 2004 gegründeten Band positiv ins Gewicht, dazu bezaubert das Fehlen von Keyboards, Frauenstimmen, klinischem Hifi-Sound und progressivem Geschlabber & sortiert so die Dimmus und Cradle-Fans dieser Welt schon mal im Vorhinein aus - hässlich, ohne an den Garagenschrottsound der alten Gorgoroth-Scheibletten anzuschliessen – technisch versiert, ohne dabei in Emperor´sche Eliteregion zu entschweben ballern sich THE UGLY stolze 50 Minuten durch einen Szenario welche vor allem neuere DarkFuneral / Immortal / Marduk – Treuhänder wiederbeleben dürfte.
Ironische Song(Titel) wie der anfangs mit leichtem Gruftmief um die Ecke schleichende Opener „Seven Heads, Ten Horns“ (eine Verballhornung der unnötigen Satyricon BestOf ?) oder das mit einem SpokenWord-verzierte “ Diggin´ Graves“ kommen vollended im Highspeed durch die Boxen gerauscht, wenn auch wenig innovativ oder gar um neue Rekorde bemüht. Aber das verlangt man heutzutage auch nicht mehr alle 4 Sekunden… und schon gar nicht von selbsternannten „Black Metal Punks“!

Trotzdem – die gar nicht soo dahingerotzte, für diesen Bandnamen fast schon ZU saubere Produktion fährt auch songtechnisch nicht nur Mittelgewichte, sondern auch ein paar Kandidaten für die Repeattaste auf: „Divide Et Impera“ klingt nicht nur nach was, sondern zaubert allein mithilfe der flächendeckenden Leads ein paar Bombastmomente in die destruktiven, aber jederzeit nachvollziehbaren Arrangements - und wirkt trotz der eher kurzen dreieinhalbminuten Minuten locker 60 Sekunden und länger. „Hierarchy of the Undead“ schafft mittels leichter Temporeduzierung ( sowie strammem Marschtakt am Anfang ) und anschliessend straight nach vorne gehender Instrumentierung eine gelungene Variation von Gut und Böse - da stehen epische, fast schon hymnisch anmutende Sechssaiterelemente im Mittelteil 1:1 neben rückgratbrechenden Uptempo-Abfahrten und das blackmetallische Pendant zu Maiden´s „The Trooper“ namens „Death beyond Flag or Uniform“ macht durch die ziemlich rockige Einleitung mächtig Alarm im Gesäß!

Flirrende Riffs im Überschalltempo, ebenso unterkühlt wie locker-rotzig rausgehauen finden sich beim Debüt zuhauf, auch wenn im Endeffekt (noch) nicht alles Gold ist was glänzt dürfen sich THE UGLY erhobenen Hauptes vom Acker machen:
Der Coolnessfaktor ist hoch, der Arschtrittfaktor ebenso, die Songs machen Laune (ups…) - „Slaves to the Decay“ ist anno 2008 zwar kein Meilenstein, aber eine solide Sache mit so einigen Tempoüberschreitungen - und - für eine tiefschwarze Partybeschallung mit promillegesteigerten Gästen sicher die ein oder andere sehenswerte Luftgitarrenattacke wert.



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (08.11.2008)

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