The Cotton Soeterboek Band - Twisted

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VÖ: 00.00.2008
Bandinfo: The Cotton Soeterboek Band
Genre: Hard Rock
Label: Caf Fine Records
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Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Die COTTON SOETERBOEK BAND – das sind in erster Linie Gitarrist Alan Cotton und Sänger Robert Soeterboek, der auch bei AYREON und WICKED SENSATION beschäftigt ist. Aber auch der Rest der Band sind beileibe keine Unbekannten – Schlagzeuger „Butch“ Carlson schwingt die Sticks bei DRIVER und ROB ROCK, Basser Mike Davis zupft auch bei der ROB HALFORD BAND und Keyboarder Joost van der Broek gehört zu AFTER FOREVER. Wie hört sich der Output einer solchen Allstar-Combon an? Wie DEEP PURPLE und andere 70er-Jahre-Helden natürlich.

Gut, ganz so logisch ist das auch wieder nicht, aber das Ergebnis weiß zu überzeugen: THE COTTON SOETERBOEK BAND klingen wie eine sanft modernisierte Version der großen Vorbilder, und während sich auch etliche andere Einflüsse von vor (mittlerweile fast schon) 40 Jahren finden lassen, klingt DEEP PURPLE doch bei weitem am deutlichsten durch, was wohl nicht zuletzt am Hammond-Orgel-Keyboard von Joost van der Broek liegt. Das schöne an „Twisted“, dem ersten Full-Length-Album der Mannen um Cotton und Soeterboek, ist neben den Songs vor allem die Tatsache, dass hier absolute Profis simple, eingängige und rockige Musik ohne Zwänge machen dürfen – und das merkt man. Die Atmosphäre ist relaxed, die Songs straight und fetzig, aber trotzdem verspielt, und die Spielfreude der Band kommt erstklassig rüber.

Ein bißchen verdorben wird einem die Freude am modernisierten 70s Hard Rock aber daran, dass die Produktion zu klinisch rein klingt. Die Vorteile der Aufnahmemöglichkeiten im 21. Jahrhundert seien dahingestellt – Musik wie die der COTTON SOETERBOEK BAND muss im Sound (wenn auch in Maßen) dreckig, knarzig, unsauber klingen. „Twisted“ klingt auf weite Strecken aber eher chemisch gereinigt, mit Ausnahme der Orgel von Joost van der Broek. Gesang, Gitarre und Schlagzeug sind für den 70er Jahre-Anspruch viel zu sauber produziert. Das stellt natürlich kein gröberes Versäumnis dar, Songs wie „Pretty Maureen“, der Titeltrack „Twisted“ oder auch das balladeske „Leave Me Blue“ hätten aber mit einem etwas schmutzigerem Sound noch wesentlich atmosphärischer klingen können.

Abgesehen davon ist „Twisted“ ein hochklassiges 70s Hard Rock-Album geworden, dass sich Fans von WHITESNAKE, DEEP PURPLE und Konsorten auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Die Scheibe ist mit in einer knappen halben Stunde zwar ziemlich kurz geraten, Langeweile wird aber so zumindest im Keim erstickt. Reinhören lohnt sich auf jeden Fall!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Pr0m3th3us (10.11.2008)

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