Treachery - Treachery

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VÖ: 21.11.2008
Bandinfo: Treachery
Genre: Black Metal
Label: Czar Of Crickets
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Lineup  |  Trackliste

Rachael Kozak – alias Hecate – durfte vor dem hier vorliegendem Projekt schon in Industrial/Elektronik/Breakcoreformatierungen herumlärmen, das Ergebnis fand man meist auf ihrem eigenen Label Zhark International … Auch die anderen 2 grimmigen Visagen aus den US of A lärmten früher mehr oder weniger erfolgreich durch diverse Subgenres bis man beizeiten beschloss alle vorhandenen Stärken (?) unter einem gemeinsamen Nenner zu bringen und so mit dem selbstbetiteltem Rundling mal den Kontakt zu anderen lichtscheuen Gestalten zu suchen …

Unglücklicherweise passt diese Black/Industrial/Doom/DarkAmbient-Mischung auf den fünf Kompositionen nicht wirklich zusammen, der erste Abschnitt namens „Inception“ ist mit seiner dunklen, gitarrenarmen Ambientstimmung und dem hier noch mächtig fies wirkendem Organ noch am wirkungsvollsten; ansonsten wird einfach drauflosgeschrammelt und gebreakt ohne Sinn und Verstand. „Kiss the Fist“ ist rumpeliger Oldschool-Black mit einem sturzbetrunkenem Drumcomputer (sorry, aber das klingt nicht nach einem Wesen aus Fleisch und Blut) , dazu gibt’s hysterisches Standardgekreische und Gitarren welche Rasierapparat-like aus dem Nebenzimmer rüberschallen und dabei auch nicht Frost und Hass vermitteln, sondern höchstens eine mindere Aufnahmequalität ... gähn.
Besser läuft da der Anfang von „Bound in your Entrails“ rein - hier gibt’s nur Drums & Bass & Elektronika, eine adäquat finstere Aura und danach sogar ein paar gelungene Passagen, welche die leicht keyboardunterstützte Weltuntergangsstimmung mittels rauhem Oldschool-Midtempoblack torpediert. Die beiden restlichen Stücke sind weniger spektakulär (im Vergleich) ausgefallen; wenngleich das überlange „Enter Dominion“ ab und an ein paar stimmige Momente serviert nervt auch hier die extrem dünne Produktion mit dem verhungerten Gitarrengejaule im Hintergrund – die unmotiviert abgehackten Endungen der Songs sind unterm Strich eigentlich nur ein weiterer Punkt auf dem Minuskonto von "Treachery".
Brauchbares Songwriting ist derzeit zumeist Fehlanzeige, da hier wohl alle vorhandenen Ideen so schnell wie möglich aneinandergestöpselt wurden um etwas Verwertbares auf den Markt zu schmeissen – klarer Fall von Schnellschuss.

Alles in Allem eine unrunde, seehr ausbaufähige Sache die in diesem Enwicklungsstadium wohl nur Undergroundkrachfetischisten und/oder Alleskäufer ansprechen dürfte.



Bewertung: 1.5 / 5.0
Autor: PMH (03.12.2008)

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