Brian Head Welch - Rette mich vor mir selbst (Brian Head Welch)

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VÖ: 00.10.2008
Bandinfo: KORN
Genre: (nicht klassifizierbar)
Label: Iron Pages
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Über Brian "Head" Welchs Ausstieg bei KORN wurde viel geschrieben. In "Rette mich vor mir selbst" erzählt der Ex-Gitarrist nun höchstpersönlich über seinen Aufstieg mit der Band, seinen gleichzeitigen privaten Verfall und den Rettungsanker, den er in Jesus Christus fand. Und der ihm mit höchster Wahrscheinlichkeit das Leben rettete.

Auf sehr persönliche Weise erzählt Head über seine Kindheit und seine frühen Berührungspunkte mit Alkohol, Drogen und Gewalt. Die Erzählungen über die steinigen Anfangstage des Musikers, seine ersten Bands und den kometenhaften Aufstieg einer kleinen Band namens KORN zu einer der bedeutendsten US-Bands der vergangenen Jahren bieten für Fans der Band eine Menge Hintergrundinformation. Hintergrundinformation, die für die Biografie eines Rockstars vielleicht nicht unbedingt überraschend ist, die deswegen aber nicht weniger schockierend wirkt. Head deckt schonungslos auf, wie sehr Alkohol, Heroin und Speed sein Leben (und das der Band - was allerdings nur vage angedeutet wird) in der Hand hatten und nach und nach nicht nur sein privates Glück zerstörten, sondern auch seine Existenz als Musiker angriffen. Die etwas patscherte Erzählweise erinnert stellenweise mehr an einen Schüleraufsatz, spielt aber eine wichtige Rolle und vermittelt ebenso ein hohes Maß an Authentizität.
Diese kommt auch im zweiten Teil des Buches, wo Head seinen Ausweg aus der Misere schildert, nicht zu kurz. Durch die Liebe zu seiner Tochter und der daraus entstandenen Bereitschaft, sein Leben in Gottes Hände zu legen, schaffte der Musiker den Weg aus der Drogenhölle. Daß auch dieser Weg nicht völlig frei von Stolpersteinen war, liegt fast auf der Hand. Obwohl der Verdacht naheliegt, daß er sich von der einen in die nächste Abhängigkeit begeben haben könnte, scheint es für Head dennoch der einzig richtige Weg gewesen zu sein.

"Rette mich vor mir selbst" erzählt die von Grund auf ehrliche, schonungslose Geschichte eines Mannes, der alles besaß und zugleich alles verloren hatte und der dennoch aus tief religiösem Glauben die beeindruckende Stärke schöpfte, sich selbst aus der Gosse zu ziehen. Für KORN Fans ist dieses Buch eine Pflichtlektüre, für alle anderen zumindest eine höchst informative Rock-Biografie.



Ohne Bewertung
Autor: adl (10.12.2008)

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