Destination's Calling - Invisible Walls

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VÖ: 30.09.2008
Bandinfo: Destination's Calling
Genre: Power Metal
Label: Silverwolf Productions
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Lineup  |  Trackliste

Ein gar nicht mal schlechtes Album aus dem Hause Silverwolf hat heuer ebenfalls unsere Gefilde erreicht: Und zwar "Invisible Walls", das zweite Album von DESTINATION'S CALLING aus Deutschland. Und der Vierer legt nach kurzem Intro auch gleich mal ordentlich los!

Zunächst erwartete ich mir nach dem etwas futuristisch beinflussten Intro ja eher eine Progressive-Metal-Scheibe im Stile von CLOUDSCAPE oder auch DIGNITY, allerdings schlagen die Herren aus unserm liebsten Nachbarland doch in eine etwas härtere Kerbe - hier werden Fans von BRAINSTORM (nicht zuletzt auch wegen der Vokalarbeitvon Sänger/Gitarrist Christian Gräter!), STRATOVARIUS oder auch VANISHING POINT besser bedient! Los geht's gleich mit amtlichen Powermetal-Krachern in Form von "Fallen From Grace" und "Sinthetic", und von der Sorte hat man nicht zuletzt mit der (wohl) Bandhymne "Destination's Calling" gleich noch eine Nummer am Start, die sich sofort im Gehörgang festkrallen und nicht mehr von dort verschwinden wollen. Absolut erstklassige Kost! Doch nicht nur im Uptempo-Bereich fühlen sich DESTINATION'S CALLING heimisch, gerne geht man auch etwas ruhiger zu werke. Dies funktioniert auch sehr gut bei der kitschfreien Super-Ballade "Disconnected", geht aber gehörig in die Hose bei der zweiten Powerballade des Albums, "Bleeding again" - hier fließt das Schmalz, und dazu kommt eine leider nicht gerade grandiose Englisch-Aussprache von Sänger Christian (die sich besonders eklatant bei den ganz ruhigen Parts und soften Vocals bemerkbar macht - wenn er ein bissl "andrücken" kann, dann fällt das kaum so auf, und dann erinnert er auch eher mal an einen Andy B. Franck von BRAINSTORM oder Timo Kotipelto) - für mich leider der absolute Schwachpunkt des sonst durchwegs guten Albums.

Produktionstechnisch geht natürlich bei den Münchner Dreamscape-Studios und Jan Vacik auch alles in Ordnung, ein bisschen kompakter könnte der Mix zwar sein, und die Gitarren wirken stellenweise ein bisschen unpassend... aber das fällt alles nicht wirklich ins Gewicht, alles in allem haben die Jungs hier einen amtlichen Sound zusammengebastelt bekommen!

Unterm Strich bleibt ein durchaus ambitioniertes und auf weiten Strecken auch sehr gutes melodisches Powermetal-Album, das Fans der oben genannten Band durchaus begeistern sollte! Allerdings sollten die Herren noch dringend an der Englisch-Aussprache arbeiten (so sollte man bei "Invisible Walls" festhalten, dass "tear" (im Sinne von "Niederreißen") anders ausgesprochen wird als "tear" (Träne) - das sind zwar normalerweise kleine Schönheitsfehler, aber wenn es so eklatant im Chorus passiert, das muss nicht sein und trübt das Hörvergnügen doch deutlich), und wenn man das ohnehin schon sehr gute Songwriting noch ein bisschen verfeinert, dann steht DESTINATION'S CALLING eigentlich eine rosige Zukunft bevor!



Bewertung: 4.0 / 5.0
Autor: Dragonslayer (14.12.2008)

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