Godslave - Out of the Ashes

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VÖ: 00.10.2008
Bandinfo: GODSLAVE
Genre: Thrash Metal
Label: Eigenproduktion
Lineup  |  Trackliste  |  Credits

Der Nachschlag ist da! Nachdem das Erstwerk ja so seine Makel bzw. auch älteres Material am Start hatte gibt’s in Fom von „Out of the Ashes“ niegelnagelneues Liedgut der deutschen Thrasher. Sagte ich Thrasher ? Jawoll, die deathmetallischen Einflüsse wurden auf vorliegender EP auf ein Minimum reduziert - auch der Sound und das treibende Riffing sprechen eher die Kreator-Front denn einen CannibalCorpse-Fan an….

Entscheidend für das bessere Ergebnis im Vergleich zum okayen Albumstand sind meiner Meinung zwei Fakturen: das gesteigerte Songwriting und das songtechnische „besseraufdenPunkt“-kommen. Da auch Sound & Aufmachung für eine Eigenproduktion wieder erstklassig ausgefallen ist sollte hier ebenfalls nicht unerwähnt bleiben. Auch wenn sich hin und wieder noch ein paar Big Names als Vergleich aufdrängen, klingt OotA unterm Strich eine Ecke eigenständiger als das bisher angesammelte Material. Drücken wir jetzt aber mal (nach all dem Gelaber) den alles entscheidenen Playknopf:
Play. Hä? Wasn hier kaputt ? Nach einem doch sehr unerwarteten FemaleVoice-Intro rudert der Titeltrack nach einer halben Minute ohne Schweissnaht in die agressive Thrashspur zurück: monströses wie wirkungsvolle Gitarrenwände brechen über den Hörer herein , auch das instrumentale Selbstvertrauen macht sich positiv bemerkbar . Ein Bekannter meinte lediglich: klingt wie Children of Bodom ohne Keyboards… Stirnrunzeln ? Ja klar… spätestens beim melancholischen Solopart in der Songmitte ist das vom Tisch, auch die Vocals kommen hier eine ganzes Stockwerk tiefer rüber, bilden mitsamt dem Refrain eine klare Linie.

„Slaves to the Black“ ist anfangs ein Midtempothrasher mit munter durchgemischten Gesang, simplem wie effektivem Aufbau , danach geht das Tempo steil nach oben bevor der Groovehammer wieder ausgepackt wird. Passt! Das von MySpace bekannte Stück „Wings of Wrath“ ist dagegen eine gelungene Reminiszenz an die „Repent“-Phase der verblichenen Germanenthrasher Accu§er; dabei sehr treibend wie eingängig – live sicher eine Bank und in meinem Player ein gern gesehener Gast. Bretthart macht auch „Dead Reckoning“ auf sich aufmerksam: leicht verschachtelt und immer wieder von Tempoausbrüchen durchzogen zeigen sich hier noch keinerlei Abnützungserscheinungen.
Das von Gitarrist Bernhard im Interview angesprochene Doomstück „Where the Sun sleeps“ entpuppt sich hingegen als zweischneidiges Schwert: zum einen gibt’s hier im Mittelabschnitt (viel) zuviel Tempo um als reiner Doomsong durchzugehen, zum anderen passt dieser DowntempoStoff nicht so ganz in den Kontext der Band. Was hör ich da: Auf ner Mini durchaus vertretbar, mal etwas außerhalb der Norm zu riskieren? Jaja, ich hör ja schon auf - pures Doomfutter für meinen Dickschädel gibt’s anderweitig eh zur Genüge.

Was bleibt? Eine gelungene EP welche den aktuellen Status Quo im Hause GODSLAVE anzeigt - und die Messlatte für den nächsten Longplayer wurde hiermit mal lockerflockig um 10cm nach oben korrigiert. Trotzdem: da geht - denke ich - noch mehr!



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (27.12.2008)

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