SOL - I am Infinity

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VÖ: 00.11.2008
Bandinfo: SOL
Genre: Doom Metal
Label: Van Records
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Lineup  |  Trackliste

Harte Kost, die der Solokünstler Emil Sol Brahe da mit seinem Zweitwerk vorlegt – sechs pechschwarze DoomDeathAmbient Stücke walzen sich stoisch und nihilistisch durch den Raum, vorne und hinten eingebettet in zwei reine Ambient/Noise-Stücke die doch sehr an den Nerven zehren (va. der Opener); trotzdem aber irgendwie eine morbide und beklemmende Schönheit ausstrahlen.

Ernüchternd wirft der erste eigentliche Track „And i Rose“ Proberaumflair in die Menge; der Sound ist zwar kratzig und authentisch, aber auch sehr minimalistisch wie dumpf ausgefallen. Schleppend und mit einem bitteren Gesang versehen steigt der Song langsam in die FuneralDoom-Gruft hinab , wirft dabei mit uralten „Seasons in the Abyss“-Riffs um sich & pfeift auf Friede, Freude, Eierkuchen. Ein paar kleine, ruhige Ambientinseln bieten sekundenweise Zeit zum Luftholen, bevor die positive Gedankenwelt wieder krachend in sich zusammenbricht…
Der Pluspunkt an den an sich meist linear vorgetragenen Kompositionen sind die abwechslungsreichen Vocals welche mal flüsternd, mal schreiend oder mal im tiefsten Doomdeath der Neunziger wiedergegeben werden – neben den durchaus in schwarzen Gefilden wildernden Gitarrenriffs keine schlechte Idee. Tempomässig gibt’s leider keinerlei nennenswerte Verschiebungen, allein die statische Drumarbeit verhindert hier schon so manche innovative Note: „Abyss of Light“ bietet aber neben fast schon eingängigen Harmonyparts einen zähflüssigen Mittelteil der das Licht unter meterhoher Finsternis begräbt. „From Ashes to Infinity“ mit seinen knarzigen Gitarren und der drückenden Heaviness erinnert dann und wann an die Kollegen Runemagick, verweilt aber schon durch den Gesang in etwas aggressiveren Sphären und lockert das Ganze obendrein mit einer Klarinette auf.

„The New Void“ bietet anschliessend wieder das klassischen Genrefutter, welches sich neunzigerverliebt durch die Gehörgänge windet und mit einem melancholischen Soli den restlichen Depristoff für eine kurze Zeitspanne überlagert; bevor das finale „Cosmos Resounds“ einen modrigen, choralgeschwängerten Pesthauch versprüht und so gelungen an den noisigeren Einstieg „Cosmos Reshaping“ anknüpft.

Mit einer besseren Produktion und ein paar überraschenden Elementen im Gepäck wäre „I am Infinity“ durchaus eine Sünde wert , so bleibt der apokalyptische Oldschool-Rohling lediglich knapp überm Durchschnitt kleben.



Bewertung: 3.0 / 5.0
Autor: PMH (28.12.2008)

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