FAAL - Abhorrence - Salvation

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VÖ: 00.11.2008
Bandinfo: FAAL
Genre: Doom Metal
Label: Van Records
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Lineup  |  Trackliste

Vier Nummern in einer Dreiviertelstunde. Das verspricht Spannung für den Doomfan, Langeweile für die 17Breaksund42RiffsineinerMinute-Fraktion und wirft lediglich eine Frage auf ? Gibt’s was Neues ? Nein. Aber dafür ein paar gut abgehangene Ideen und einige doch leicht bekannte Melodien aus dem vorigen Jahrhundert …

FAAL bedienen sich nahezu inflationär aus dem riesigen DeathDoomtopf , in dem einst auch schon die ersten Alben von MyDyingBride, Anathema oder Katatonia wie unbeholfene Schulkinder (oder Obelix in den Kessel mit Zaubertrank) hineinfielen und so die Ursuppe zum Überlaufen brachten. Mittels schwerfälliger Riffs, dem leichtem Keyboardteppich im Hintergrund und einem Knurrhahn am Mikro schafft man so auf „Abhorrence-Damnation“ ein vetrautes, nahezu wohlig-warmes Klima das zwar nicht immer 100%ig überzeugen kann, dafür aber immer schön finster und konsequent in der breiten Spur bleibt.

Pathetisch, dabei voller Verzweiflung und Inbrunst wälzt sich das Sextett durch den Raum – macht dabei auch schon mal akustisch den (Sarg)Deckel auf - so zB klingt „In my final Hour of Grief“ teilweise noch eine Spur abgründiger als das restliche Material, die leicht flirrenden Gitarren verschmelzen nach und nach mit den unaufdringlichen, dabei leicht hypnotisch wirkenden Drumparts und wirbeln dabei eine angenehme Nähe zu solchen FuneralDoom-Meistern wie Skepticism oder Evoken auf ohne sich jetzt wirklich mit dessen reichhaltigen Ergüssen messen zu wollen. Monotonie als Stilelement gehört hier einfach dazu – auch wenn OttoNormalmetaller hier sicherlich keine 5 Minuten ohne Schweissausbrüche durchhalten wird kann man den 4 überlangen Doombrocken einen gewissen Reiz nicht absprechen.

Der Sound tut sein übriges dazu: schwer, roh und mit einem leichten Hall versehen klingen die schmerzvollen Tondokumente so als würde man in einem unterirdischen Kellergewölbe dem Nachbarn beim Aufschlitzen der Pulsadern zuhören. Die Blutströme die sich dabei ergiessen sind tiefrot, dickflüssig und folgen einem vorbestimmten Weg. Dem Weg nach unten … Auf der Reise ohne Wiederkehr kommt einem auf halber Strecke das verstörende, genüsslich langsam werkelnde „The Scent of withered Flowers“ entgegen - hier dürfen sich Thergothon / Winter – Fanatiker genüsslich im eigenen Elend suhlen und den 13Minüter in ihr mit SechsBPM ausgestattetes Herz schliessen. Dazu gibt’s im hinteren Abschnitt auch ein paar deutsche Textfetzen und etwas Ambientfeeling – eine perfekte Steilvorlage für das anfangs etwas leichter verdaulich wirkende „Perpetual Solitude“, welches aber nach rund 3 Minuten wieder in sich zusammenbricht und dabei keinen einzigen Lichtstrahl in dieses trostlose Szenario durchlässt.

Für einen Erstling macht „Abhorrence-Damnation“ keine schlechte Figur - egoistisch, geradlinig als auch zielstrebig wandert man schweren Schrittes durch die heiligen Hallen des (Funeral)Dooms, macht seinen ersten Abdruck und man wartet gespannt was die Zukunft bringt. Nur die nötige Zeit und/oder Geduld müsst ihr beim Reinhören wohl selber mitbringen …



Bewertung: 3.5 / 5.0
Autor: PMH (31.12.2008)

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